Die internationalen Finanzmärkte zeigen sich angespannt, nachdem die US-Notenbank Federal Reserve eine Halbierung ihrer Zinsperspektiven verkündete. Die jüngste Bekanntgabe, bei welcher der Fokus klar auf die Bekämpfung der Inflation gelegt wurde, führte zu einem massiven Ausverkauf an der Wall Street. Besonders betroffen waren Technologiewerte, die nach einer als „falkenhaft“ beschriebenen Zinssenkung ins Straucheln gerieten. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Bank of Japan, die bei ihrem anstehenden Treffen möglicherweise zum dritten Mal in diesem Jahr die Zinsen anheben könnte.
Im Zentrum der Diskussionen stehen die Projektionen der Fed, die anders als zuvor vermutet im kommenden Jahr lediglich zwei statt vier Zinssenkungen vorhersagen. Diese weniger optimistische Aussicht auf geldpolitische Lockerungen trifft auf einen sich anbahnenden Regierungsstillstand in den Vereinigten Staaten, gegen den der gewählte Präsident Donald Trump bereits Widerstand angekündigt hat.
Zusammen mit der nach wie vor über dem Zwei-Prozent-Ziel liegenden Inflationsrate, unterstrichen die Kommentare des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell die Entschlossenheit der Bank, die Inflation einzudämmen. Zugleich steigt die Volatilität auf den Märkten, da die Wachstumsprognosen angehoben wurden, was jedoch mit dem Risiko einhergeht, dass die Zinsen länger hoch bleiben als ursprünglich erwartet.
Die Konsequenzen dieser Entscheidungen sind an den Aktienmärkten weltweit spürbar: Der S&P 500 fiel um drei Prozent, während der Nasdaq sogar stärker nachgab. Auch die asiatischen Märkte reagierten mit deutlichen Verlusten, wobei Börsenplätze wie Tokio, Hongkong, Shanghai und weitere wichtige Finanzzentren im roten Bereich lagen. Der US-Dollar hingegen festigte seine Position und erreichte im Vergleich zum Euro ein Zwei-Jahres-Hoch.
Jack McIntyre, Portfoliomanager bei Brandywine Global, betonte, dass der Zinsschritt in den Marktpreisen bereits antizipiert worden war. „Doch mit der integrierten Vorwärtsplanung war es praktisch eine falkenhafte Senkung“, fügte er hinzu. Die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik der Fed könnte im Jahr 2025 zu einer stärkeren Volatilität an den Finanzmärkten führen, da die Wahrscheinlichkeit eines zinsbedingten Hin und Her wächst.