Nach einer kurzfristigen Abwärtsbewegung kehren die Zinsen auf den globalen Anleihemärkten zu alten Höhen zurück. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen, welche zuletzt aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten und einer optimistischen Haltung zu möglichen Zinssenkungen unter zwei Prozent gefallen waren, bewegen sich erneut bei 2,20 Prozent. Die jüngst veröffentlichten US-Verbraucherpreise konnten an dieser Marktentwicklung wenig ändern.
Auch in den Vereinigten Staaten verzeichnen die Anleihemärkte eine ähnliche Korrektur. Die Renditen der zehnjährigen US-Treasuries stiegen von 3,85 Prozent in der Vorwoche auf aktuell 4,08 Prozent. Die Analysten und Investoren richten ihre Erwartungen nun auf eine mögliche Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte durch die US-Notenbank Fed im kommenden November. Auch die Europäische Zentralbank könnte bereits am nächsten Donnerstag mit einer weiteren Zinssenkung die Märkte überraschen.
Ein weiteres interessantes Thema auf den Finanzmärkten bilden die Entwicklungen um französische Staatsanleihen. Nach der Ankündigung vorgezogener Neuwahlen durch Präsident Macron haben die Renditeaufschläge im Vergleich zu deutschen Bundesanleihen markant zugenommen. Analyst Hauke Siemßen von der Commerzbank merkt an, dass die Befürchtungen um wachsende Staatsschulden durch die neue französische Regierung nicht genügsam adressiert wurden. Infolgedessen sind die Renditen spanischer Anleihen unter jene ihrer französischen Pendants gefallen. Dies deutet auf ein höheres wahrgenommenes Risiko bei Investitionen in französische Anleihen hin.