Blackstone, ein führender globaler Investmentmanager, hat zugestimmt, eine Beteiligung an einem Joint Venture im Bereich der Pipeline-Infrastruktur von EQT zu erwerben. Diese strategische Finanztransaktion in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar wird vorwiegend durch das Versicherungssegment von Blackstone finanziert, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Der Schritt demonstriert, wie große Unternehmen zunehmend auf private Kapitalriesen zugehen, um ihre Bilanzen durch innovative Finanzierungsstrukturen zu entlasten.
Im Rahmen der Vereinbarung wird EQT seine Beteiligungen an Erdgas-Pipelines und anderen Vermögenswerten in das Joint Venture einbringen, bleibt jedoch weiterhin Mehrheitseigner der Projekte. Diese sollen jährlich durchschnittlich 750 Millionen Dollar bis 2029 einbringen. Blackstone erhält 60 Prozent des generierten Cashflows, bis ein vorher festgelegtes Renditeziel erreicht ist. Interessanterweise wird diese Finanzierungsstruktur von den Ratingagenturen nicht als Schuldenaufnahme gewertet, da sowohl EQT als auch Blackstone Eigenkapitalanteile in das Joint Venture einbringen.
Diese Partnerschaft ermöglicht es EQT, seine Investment-Grade-Bewertung zu wahren, was für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist, um nicht in den spekulativen Bereich abzustürzen. Ein solcher Abstieg würde erhöhte Kreditkosten nach sich ziehen. Unternehmen wie Boeing und Intel haben ebenfalls nach kreativen Finanzierungswegen gesucht, um ihre Bonität zu schützen, während private Investitionsgruppen wie Blackstone eine attraktive Rolle spielen, indem sie hohe Renditen im Vergleich zu ähnlich bewerteten Anleihen bieten.
Der Deal ist so strukturiert, dass versicherungstechnisch interessante Investitionen durch die Einkünfte der Pipelines von EQT ermöglicht werden. Blackstone wird mit seinen auf risikoreiche Kredite oder Eigenkapital spezialisierten Fonds in die Junior-Tranche der Transaktion investieren. EQT, das kürzlich Equitrans Midstream übernommen hat, strebt an, seinen Schuldenstand zu reduzieren und erwartet, das Jahr mit neun Milliarden Dollar Nettoschulden abzuschließen. Blackstone wird über die Laufzeit des Deals eine Rendite von 8 Prozent erwirtschaften, was trotz höherer Kosten als bei bestehenden Verbindlichkeiten immer noch günstiger ist als die Ausgabe neuer Aktien. EQT hat darüber hinaus die Möglichkeit, Blackstones Anteil in acht bis zwölf Jahren zurückzukaufen.