10. Januar, 2025

Wirtschaft

Finanzierungswirbel in Indien: Diageo und Sequoia im Visier der Ermittler

Finanzierungswirbel in Indien: Diageo und Sequoia im Visier der Ermittler

Indiens Bundesermittlungsbehörde wirft dem Alkoholriesen Diageo und der Investmentfirma Sequoia Capital verdächtige Zahlungen an ein Unternehmen eines Politikers vor, um vorteilhafte Regierungsentscheidungen zu erwirken. Dies geht aus einem Dokument hervor, das von der Behörde veröffentlicht wurde. Demnach hat Diageo aus Schottland eine auffällige Zahlung an das Unternehmen des indischen Politikers Karti Chidambaram geleistet, nachdem ein Verkaufsverbot auf zollfreie Produkte von 2005 den Absatz von Johnnie Walker Whisky erheblich beeinträchtigt hatte. Die untersuchte Zahlung von 15.000 Dollar sei angeblich getätigt worden, um öffentliche Bedienstete zu beeinflussen und das Verbot aufzuheben, anstatt die Leistung von Beratungsdiensten zu honorieren, wie es ursprünglich dargestellt wurde. Diese Enthüllungen sind Teil eines formellen Verfahrens gegen Diageo und Sequoia, welches nach eingehenden Ermittlungen zu Investitionsgenehmigungen im Jahr 2018 eingeleitet wurde. Das Verkaufsverbot von 2005, verhängt durch die von der Regierung mehrheitlich kontrollierte India Tourism Development Corp, fügte Diageo erhebliche Verluste zu. Der Politiker Karti Chidambaram, der Sohn des prominenten ehemaligen Finanzministers P Chidambaram, äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Die Diageo-Einheit in Indien, United Spirits, in der der britische Mutterkonzern eine bedeutende Beteiligung hält, verweigerte jeden Kommentar. Ebenso blieb eine Stellungnahme der britischen Diageo-Einheit aus. Das Verfahren wirft auch ein Schlaglicht auf Sequoia Capitals Mauritius-Einheit, die in verdächtige Transaktionen mit Karti Chidambarams Unternehmen verwickelt sein soll, um 2008 eine Investitionsgenehmigung in Indien zu erhalten. Sequoias Vorschlag wurde im November desselben Jahres von Karti Chidambarams Vater, P Chidambaram, abgesegnet, der damals Finanzminister war. In einer kurzen Antwort auf eine Nachricht von Reuters lehnte P Chidambaram jedoch jeglichen Kommentar ab. Er wird in den Dokumenten der Ermittlungen nicht als Beschuldigter genannt.