Ein buchhalterischer Fauxpas von 1,8 Milliarden Dollar in den staatlichen Finanzen South Carolinas, der sich über Jahre hinweg unentdeckt fortpflanzte, wurde nun durch ein unabhängiges forensisches Audit aufgedeckt. Entgegen früherer Annahmen, dass der Betrag ungenutzt auf einem Konto ruhte, handelte es sich um einen kumulativen Buchungsfehler. Diese Enthüllung veranlasst nun eine Vielzahl von Fragen, insbesondere warum dieser Fehler nicht bereits um 2018 entdeckt und berichtet wurde, und ob der amtierende Staatsschatzmeister Curtis Loftis zurücktreten oder gar seines Amtes enthoben werden sollte.
Der republikanische Senator Larry Grooms, der die Untersuchung dieser buchhalterischen Misere leitet, kritisierte scharf: "In der Privatwirtschaft würde jeder, der einen Fehler von 1,8 Milliarden Dollar begeht, seinen Job verlieren." Das umfassende, millionenschwere Audit wirft ein grelles Licht auf das Büro des Schatzmeisters und des Comptroller General, die beide von gewählten Beamten geleitet werden und dafür verantwortlich sind, die Balance der Staatskonten zu gewährleisten.
Zu den potenziellen Konsequenzen gehört eine mögliche Verschlechterung der Kreditkonditionen des Bundesstaates sowie Geldstrafen. Neben laufenden Ermittlungen, unter anderem durch die SEC, bleibt die Frage, ob es sich um bloße Irrtümer handelte oder ob staatliche Angestellte absichtlich Informationen vertuschten. Interessanterweise trat bereits der republikanische Comptroller General, Richard Eckstrom, im Zuge eines separaten Fehlers von 3,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023 zurück. Loftis jedoch verteidigt weiterhin seine Position.
Die Schwierigkeiten begannen in den 2010er Jahren mit der Umstellung auf ein neues IT-System. Loftis, dessen Aufgabe es ist, die Schecks des Staates auszustellen, verschob die Konten in das neue System, wo der Fehler seinen Anfang nahm. Überdies sagte Loftis letztes Jahr unter Eid aus, dass er die 1,8 Milliarden Dollar investiert und dabei 200 Millionen Dollar an Zinsen erzielt habe – Aussagen, die Senator Grooms anzweifelt.
Gouverneur Henry McMaster bekundete dennoch Vertrauen in die betroffenen Offiziellen und äußerte, dass es sich um einen Fehler ohne kriminelle Absicht handle. Unter anderem schlägt das Audit vor, einen externen Prüfer einzusetzen, um die Bücher des Staates in Zukunft genau zu überwachen. Diese und andere Empfehlungen sowie der gesamte Bericht werden nun von den staatlichen Stellen geprüft.