Die Bayern-Millionen sind nicht mehr, was sie einmal waren
Der FC Bayern galt lange als finanziell unantastbar. Während andere europäische Spitzenklubs mit massiven Schulden kämpfen, pflegte der deutsche Rekordmeister das Image des soliden Wirtschaftens – ein Mythos, der nun zu bröckeln scheint.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß sprach bei der Jubiläumsfeier des Klubs ungewohnt offen über die finanzielle Lage: Das einst so üppig ausgestattete Festgeldkonto sei in den letzten Jahren spürbar geschrumpft. Ein Grund für den Sparkurs, der sich bereits abzeichnet.
Bauprojekt verschoben – Die ersten Einschnitte
Ein erstes Opfer der finanziellen Zurückhaltung ist der geplante Neubau des Profi-Leistungszentrums. Die Kosten für das Projekt sollen bei mindestens 150 Millionen Euro liegen – eine Summe, die Bayern aktuell nicht ohne weiteres stemmen kann.
Offiziell wird der Schritt mit sportlichen Erwägungen begründet, doch intern ist klar: Auch die finanziellen Rahmenbedingungen haben zur Entscheidung beigetragen. Statt 2025 soll nun erst 2026 mit dem Bau begonnen werden.
Kaderumbruch – Wer muss gehen?
Auch im Kader wird gespart. Die Bayern-Bosse, allen voran Sportvorstand Max Eberl, stehen vor einer heiklen Aufgabe: Die Spielergehälter müssen runter, der Kader verschlankt werden. Besonders betroffen sind gut verdienende Spieler, deren Verträge auslaufen oder deren Marktwert sich noch zu Geld machen lässt.
Mehrere Namen stehen bereits auf der Verkaufsliste. Kingsley Coman und Serge Gnabry könnten bei passenden Angeboten den Verein verlassen.
Auch João Palhinha, der mit 51 Millionen Euro Ablöse zu den teureren Einkäufen zählt, könnte nach nur einem Jahr wieder verkauft werden. In der Defensive steht Raphael Guerreiro auf der Kippe, während das hochgelobte Talent Adam Aznou als günstige Alternative für die Linksverteidiger-Position bereitsteht.
Wunschspieler Wirtz? Aktuell nicht finanzierbar
Ein weiteres Problem: Wunschspieler Florian Wirtz. Der Leverkusener gilt als einer der vielversprechendsten Offensivspieler Europas, doch Bayer fordert mindestens 120 Millionen Euro Ablöse.
Eine Summe, die der FC Bayern derzeit nicht einfach auf den Tisch legen kann. Ohne größere Verkäufe oder neue Einnahmequellen bleibt der Transfer vorerst ein Wunschtraum.

Hoffnung Klub-WM – Ein Geldsegen in Sicht?
Ein Hoffnungsschimmer für die Bayern-Kassen ist die kommende FIFA-Klub-WM. Die FIFA plant, insgesamt eine Milliarde US-Dollar an die teilnehmenden Vereine auszuschütten, wobei Bayern als einer der Topklubs mit bis zu 100 Millionen Euro rechnen kann.
Das würde den finanziellen Spielraum kurzfristig deutlich erweitern – doch auf langfristige wirtschaftliche Stabilität allein durch Turnierprämien zu setzen, wäre riskant.
Bayern bleibt solvent, doch die goldenen Zeiten sind vorbei
Der FC Bayern ist weiterhin einer der finanziell stabilsten Vereine Europas, doch die Zeiten scheinbar unbegrenzter finanzieller Mittel sind vorbei.
Der Sparkurs ist real, und die kommenden Transferperioden werden zeigen, wie weit der Klub bereit ist zu gehen, um wirtschaftlich nachhaltig zu bleiben. Für Hoeneß und Co. steht fest: Sparen ist kein Zeichen der Schwäche – es ist eine Notwendigkeit.
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