Finanzielle Selbstbestimmung: Ein Balanceakt in Zeiten hoher Lebenshaltungskosten

Aktuelle Umfrageergebnisse der Swiss Life rücken die finanzielle Zufriedenheit in Deutschland in ein neues Licht. Während die Hälfte der Befragten angab, sich finanziell selbstbestimmt zu fühlen, hindern drei wesentliche Faktoren viele daran, ein solches Maß an Unabhängigkeit zu erreichen: Preissteigerungen, steigende Miet- und Energiekosten sowie als unzureichend empfundene Einkommen. Dieses Bild zeichnet sich aus einer Umfrage ab, die von Bilendi im Auftrag der Swiss Life unter tausend Teilnehmern im Juli durchgeführt wurde. Die Untersuchung bringt ans Licht, dass 64,1 Prozent der Befragten Preissteigerungen als größte Hürde ansehen, dicht gefolgt von Mietkosten mit 37,7 Prozent und einem unzureichenden Einkommen, das von 36,6 Prozent der Teilnehmer genannt wurde. Interessanterweise gaben jedoch knapp 38 Prozent der Teilnehmer an, ihre derzeitige finanzielle Situation ermögliche ihnen ein selbstbestimmtes Leben. Dirk von der Crone, Chef von Swiss Life Deutschland, betont die anhaltende Belastung durch hohe Lebenshaltungskosten und die immer drängendere Frage der Altersarmut. Michaela Engelmeier, Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, sieht diese Ergebnisse als Weckruf. "Dass sich nur rund die Hälfte finanziell unabhängig fühlt, sollte die Politik und Gesellschaft in Alarmbereitschaft versetzen", fordert sie. Sie plädiert für Löhne über einem Mindestlohn von 15 Euro, mehr bezahlbaren Wohnraum und effektive Maßnahmen zur Eindämmung von Preissteigerungen. Ein weiteres spannendes Ergebnis der Umfrage zeigt, dass für einige Menschen auch die finanzielle Unterstützung durch die Eltern im Erwachsenenalter eine nicht unerhebliche Rolle spielt. 15,3 Prozent der Befragten erwarten kein Erbe und sehen darin einen hinderlichen Faktor für ihre finanzielle Selbstbestimmung. Dennoch fühlten sich 57 Prozent der Befragten in anderen Lebensbereichen wie Familie, Partnerschaft, Freundschaft und Freizeit selbstbestimmt, was eine leichte Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.