Der ehemalige US-Präsident Donald Trump, bekannt für seine Vorliebe für Schuldenfinanzierung als Immobilienentwickler, steht vor einer weitaus komplexeren Finanzlage als Präsident. Während er in der Vergangenheit sechs Unternehmensinsolvenzen überwinden konnte, indem er Kredite umstrukturierte und neue Finanzierungsquellen fand, sind die Herausforderungen des öffentlichen Schuldenbergs weitreichender.
Mit einem staatlichen Schuldenstand von über 36 Billionen Dollar, gegenüber 20 Billionen Dollar zu Beginn seiner ersten Amtszeit, wächst der Druck auf die Finanzmärkte. Die Schuldenquote im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist alarmierend von 75% im Jahr 2017 auf 96% gestiegen. Refinanzierung ist keine Option, und eine Staatspleite ist undenkbar, was die Anspannung der öffentlichen Finanzen zusätzlich erhöht.
Interessant ist die ungewöhnliche Entwicklung der Zinsen: Obwohl die Federal Reserve die kurzfristigen Zinsen senkte, stiegen die langfristigen Zinsen. Dieser Anstieg könnte durch das endlose Anleihenangebot des Finanzministeriums oder Inflationsängste bedingt sein. Höhere Zinsen bedeuten aber auch höhere Kreditkosten für Verbraucher und Unternehmen.
Die politischen Auswirkungen sind ebenfalls spürbar. Die Regierung hat die Schuldenobergrenze erreicht, ein heikles Thema im Kongress, das eine politische Auseinandersetzung und potenziell eine Neubewertung der Kreditwürdigkeit der USA nach sich ziehen könnte. Ein weiteres Problem stellt die mögliche Unwilligkeit dar, Steuererleichterungen zu verlängern, was die Staatsverschuldung um zusätzliche fünf Billionen Dollar erhöhen könnte.
Sollte es einen kleinen Lichtblick für Trump geben, dann höchstens den, dass die immense Staatsverschuldung nach seiner zweiten Amtszeit das Problem eines anderen sein wird.