06. März, 2025

Politik

Finanzielle Bewegung: Deutschland passt sich geopolitischen Herausforderungen an

Finanzielle Bewegung: Deutschland passt sich geopolitischen Herausforderungen an

Die jüngste Einigung zwischen Union und SPD auf ein umfangreiches Finanzpaket verschafft der Bundesregierung neuen Spielraum, die Ukraine weiterhin zu unterstützen, sollte das Paket in seiner jetzigen Form beschlossen werden. Regierungssprecher Steffen Hebestreit deutete an, dass die Haushaltsflexibilität erhöht wird, welche genutzt werden kann, um das von Russland bedrohte Land zu stärken.

In einem Telefongespräch mit Ukrainens Präsidenten Wolodymyr Selenskyj versprach Bundeskanzler Olaf Scholz, jene Hilfen beizubehalten, bis ein fairer und dauerhafter Frieden erreicht sei. Währenddessen plant die EU angesichts der US-amerikanischen Kursänderungen in der Ukraine-Politik eine massive Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben. Kanzler Scholz stimmte sich unter anderem mit CDU-Chef Friedrich Merz ab, bevor er versicherte, dass Deutschland seinen Beitrag leisten könne.

Das finanzielle Mammutprojekt sieht nicht nur erweiterte Verteidigungsausgaben, sondern auch ein kreditfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastrukturinvestitionen vor. Merz überraschte mit seinem Kurswechsel zur Schuldenbremse, die nun reformiert werden könnte, um die nötigen Ausgaben zu finanzieren – ein Schritt, der eigentlich ausgeschlossen war. Die geplante Reform soll vor den Bundestagsneuwahlen beschlossen werden, um möglichen Blockaden durch AfD und Linke zuvorzukommen.

FDP und Grüne äußerten jedoch Bedenken: FDP-Fraktionschef Christian Dürr kritisierte den Kurswechsel der Union, während Grünen-Chef Felix Banaszak die Pläne als unfertig bezeichnete. Junge Grüne fordern eine Öffnung der Schuldenbremse auch für Infrastruktur und Bildung, anstatt sich nur auf Verteidigungsausgaben zu fokussieren. Während "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm befürchtet, dass der Reformdruck nachlassen könnte, loben andere Ökonomen die Maßnahmen als notwendig und zukunftsweisend.

Die schnellen Fortschritte wurden von Union und SPD positiv bewertet und könnten bald zu offiziellen Koalitionsverhandlungen führen. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass beide Seiten an der Dringlichkeit der Situation arbeiten und verantwortungsvolle Lösungswege suchen. Die Gespräche zu weiteren zentralen Themen werden in Kürze fortgesetzt.