Die Verhandlungen bei den Klimagesprächen der Vereinten Nationen, bekannt als COP29, nähern sich dem entscheidenden Punkt: Die dringende Erhöhung der finanziellen Unterstützung für verletzliche Nationen steht im Mittelpunkt. Während die Zeit für eine Einigung rasch abläuft, hat Mukhtar Babayev, der Präsident der COP29, die Verhandler aufgerufen, technische Details bis Mittwochnachmittag zu klären, damit der Fokus auf die inhaltlichen Fragen gelegt werden kann.
Die Herausforderungen sind groß: Die verletzlichen Staaten fordern 1,3 Billionen Dollar, um sich an den Klimawandel anzupassen und nachhaltige Energiesysteme aufzubauen. Dem gegenüber steht das bisher zögerliche Angebot der entwickelten Länder. Fachleute halten mindestens 1 Billion Dollar für notwendig.
In Rio, Brasilien, beim Gipfeltreffen der Gruppe der 20 größten Volkswirtschaften, betonte der Generalsekretär der Vereinten Nationen die Verantwortung dieser Länder für den Erfolg der COP29: "Das finanzielle Ziel muss die Bedürfnisse der Entwicklungsländer erfüllen, beginnend mit einem signifikanten Anstieg öffentlicher Fördermittel." Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva forderte eine Vorverlegung der Emissionsziele der Industrieländer.
Neben der Höhe der Finanzmittel diskutieren die Verhandler auch, welcher Teil als Zuschuss oder Darlehen bereitgestellt wird und wer die Kosten trägt. Der Hauptverhandler der COP29, Yalchin Rafiyev, erklärte, dass diese Elemente miteinander verknüpft sind und das Lösen eines Aspekts Türen für die anderen öffnet.
Die deutschen Klimabeauftragte, Jennifer Morgan, forderte von allen beteiligten Nationen Führungsqualitäten statt bloßer Verwaltungsarbeit. Das aktuelle Ziel von 100 Milliarden Dollar jährlich, das 2009 festgelegt wurde, scheint nicht mehr zeitgemäß. Der Druck auf potenzielle Geberländer wächst, eine faire und ambitionierte Zahl zu bieten, die den globalen Prioritäten entspricht.