Die Bedeutung von Finanzbildung in deutschen Schulen stößt auf breite Zustimmung: 93 Prozent der Befragten einer repräsentativen Forsa-Umfrage betonen die Wichtigkeit, dass Schülerinnen und Schüler fundierte Kenntnisse über finanzielle Themen wie Inflation, Haushaltsführung, Verträge und Versicherungen erlangen. Diese Ergebnisse sind Bestandteil einer Untersuchung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Besonders hervorzuheben ist das Verlangen der Befragten nach unabhängigem Unterrichtsmaterial. Ganze 90 Prozent wünschen sich, dass die Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen und Werbung sind, um eine neutrale und qualitätsvolle Bildung zu gewährleisten. Die Erhebung, die im September mit gut 1.000 Teilnehmern aus Deutschland durchgeführt wurde, unterstreicht die Dringlichkeit klarer Richtlinien.
Der vzbv betont in diesem Zusammenhang die Verantwortung der Bundesregierung, im Rahmen ihrer Finanzbildungsstrategie verbindliche Standards zu etablieren. "Finanzbildung ist wichtig. Entscheidend ist, wer diese wie vermittelt. Inhaltliche Einflussnahme und Werbung haben in der Bildung nichts zu suchen", erklärt Vera Fricke, die Vorsitzende des Verbraucherbildungsteams im vzbv.
Unterstützt wird dieser Vorstoß auch von der FDP, insbesondere durch Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Finanzminister Christian Lindner. Beide haben seit März die Entwicklung einer "nationalen Finanzbildungsstrategie" vorangetrieben und planen den Aufbau einer zentralen Bildungsplattform. An diesem Dienstag laden ihre Ministerien zu einem "Finanzbildungsfestival" in Berlin ein, um das Thema durch Workshops, Vorträge und Diskussionen weiter zu vertiefen. Der vzbv ist ebenfalls vor Ort aktiv beteiligt.