Mittelschicht-Amerikaner tappen zunehmend in kostspielige finanzielle Fallen, die von großen Banken geschickt gestellt werden. Hierbei bleibt das Vermögen der Sparer auf der Strecke, während die Banken ihre Ertragsbasis ausbauen.
Laut dem Finanz-Influencer Vincent Chan, der in einem aktuellen YouTube-Video eine überzeugende Darstellung bietet, nutzen Banken zwei Haupthebel – Sparen und Schulden – um ihre Profite auf Kosten ihrer Kunden zu maximieren. Ein kritischer Blick auf die aktuellen Entwicklungen lässt die Frage aufkommen: Hat Chan Recht, und wie kann man diesen Fallen trotzen und tatsächlich Vermögen aufbauen?
Traditionelle Sparkonten bieten vermeintliche Sicherheit, kommen jedoch oft mit unglaublich niedrigen Zinssätzen daher, die knapp über null liegen. Sicher? Ja. Wachsendes Vermögen? Fehlanzeige. Während die Banken das Geld ihrer Kunden für Kredite mit weitaus höheren Renditen verwenden, bleibt den Sparern kaum ein Plus von ihrer nahezu zinslosen Einlage.
Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) berichtet, dass der nationale Durchschnittszinssatz für Sparkonten im August 2024 bei lediglich 0,46 % liegt. Trotz abnehmender Inflation übersteigt diese immer noch den Zinssatz, was bedeutet, dass der reale Wert des Geldes in diesen Konten über die Zeit hinweg sinkt. Ein schleichender Wertverlust, der langfristig die Erreichbarkeit finanzieller Ziele untergräbt, sei es die Altersvorsorge oder die Ausbildung der Kinder.
Um dieser Falle zu entkommen, empfiehlt sich der Wechsel zu einem hochverzinslichen Sparkonto bei einer Online-Bank oder Kreditgenossenschaft, die oft Zinsen von 4 % oder mehr anbieten. Diese Konten sind sicher und in der Regel ebenso zugänglich, bieten jedoch eine Wachstumsrate, die der Inflation entgegenwirkt und Vermögen aufbaut.
Alternativ lassen sich niedrig-riskante, ertragsstärkere Anlageformen wie Termingeldkonten, Geldmarktkonten oder Staatsanleihen in Betracht ziehen. Diese Optionen erfordern zwar eine zeitweise Bindung des Kapitals, bieten dafür jedoch signifikant höhere Renditen. Für langfristige Investitionen bietet sich ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien und Anleihen an, beispielsweise durch einen Robo-Advisor oder kostengünstige Indexfonds.
Verschuldung hat einen schlechten Ruf – oft aus guten Gründen –, kann jedoch bei strategischem Einsatz als mächtiges Instrument zum Vermögensaufbau dienen. Viele versuchen, jegliche Schulden zu vermeiden oder häufen durch Fehlmanagement hohe Kreditkartenschulden an. Chan betont die Bedeutung der Unterscheidung zwischen „guten“ und „schlechten“ Schulden.
„Schlechte“ Schulden wie Kreditkarten mit Zinsen über 20 % verzehren Einkommen und Ersparnisse. „Gute“ Schulden, etwa ein niedrigverzinsliches Hypothekendarlehen, können zur Vermögensbildung genutzt werden, indem sie in Werte investiert werden, die typischerweise an Wert gewinnen, wie Immobilien.
Um den Banken das Spiel zu verderben, sollte man zunächst hochverzinsliche Schulden schnellstmöglich tilgen, um den Cashflow zu verbessern und Zinszahlungen zu minimieren. Auch Schuldenkonsolidierung oder Refinanzierung können die Zinslast senken und die Schuldenlast handhabbarer machen.
Für Kreditwürdige kann die strategische Aufnahmen von Schulden den Vermögensaufbau beschleunigen. Niedrigverzinsliche Kredite sollten idealerweise in gewinnbringende Anlagen wie Immobilien oder Geschäftsvorhaben investiert werden. Es ist dabei wichtig, das eigene Risikoprofil zu verstehen und Investitionen zu finden, die wahrscheinlich höhere Renditen als die Kreditkosten bieten.
Zusätzliche Zahlungen auf das Hypothekendarlehen beschleunigen ebenfalls den Vermögensaufbau. Bereits wenige zusätzliche monatliche Zahlungen können die insgesamt zu zahlenden Zinsen erheblich reduzieren und die Immobilie schneller abbezahlen. Dies spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch schneller das Eigenkapital und damit die finanzielle Flexibilität.