Die Entscheidung der FIFA, die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi Arabien zu vergeben, hat heftige Kritik von Seiten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und weiteren Gruppen ausgelöst. Amnesty sieht in der Wahl eine Gefahr für das Leben vieler Menschen und weist auf Saudi Arabiens bedenkliche Menschenrechtslage hin. Die spanisch-portugiesisch-marokkanische WM 2030 soll derweil mit Spielen in drei südamerikanischen Ländern stattfinden, wie die FIFA nach einem einstimmigen Beschluss bekanntgab. Amnesty International bemängelt vor allem das Fehlen ausreichender Menschenrechtsschutzmaßnahmen in Saudi Arabien. Steve Cockburn, Leiter für Arbeitsrechte und Sport bei Amnesty, äußerte seine Bedenken bezüglich der potentiell tödlichen Arbeitsbedingungen im Zuge der Vorbereitungen auf die WM. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen, darunter Gruppen aus der saudische Diaspora und Gewerkschaften, unterstützen diese Kritik. Lina Alhathloul von ALQST for Human Rights betont die Dringlichkeit sofortiger Reformen in Saudi Arabien, um drohende Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Auch das Business and Human Rights Resource Centre wirft FIFA und potentiellen Partnerunternehmen vor, bei der Einhaltung von Menschenrechtsstandards versagt zu haben. Laut der Organisation sind bereits bei ersten Bauarbeiten für das Turnier Verstöße gegen Arbeitsrechte festzustellen. Mogens Jensen von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates fordert FIFA zur Einhaltung ihrer eigenen Kriterien auf. Ohne verbindliche Reformen drohe Saudi Arabien, die für die WM benötigten Arbeitskräfte zu gefährden. Saudi Arabien bestreitet die Vorwürfe und verweist auf seine Sicherheitsgesetze. Die Vergabe erinnert an die Probleme der WM 2022 in Katar, wo ähnliche Bedenken hinsichtlich der Arbeits- und Menschenrechte laut wurden. Amnesty's Reality Check 2021 Bericht kritisierte dabei unter anderem die Einschränkung von LGBTIQ-Rechten und die Diskriminierung von Frauen.