Fielmann, der bekannte Optikerkonzern, sieht dank seiner strategischen Zukäufe in den USA einem Wachstumsschub entgegen. Das aktuelle Kostensparprogramm des Unternehmens zeigt ebenfalls Wirkung und verbessert die Ertragslage. Auf heimischem Boden, insbesondere in Deutschland, klemmt die Maschinen jedoch ein wenig: Die Konsumlaune ist schwach, und das macht sich bemerkbar. Dennoch hält Fielmann an seinen finanziellen Zielvorgaben für das laufende Jahr fest.
Die Zahlen aus dem dritten Quartal unterstreichen diesen Trend: Der Umsatz stieg um bemerkenswerte 15,3 Prozent auf 601 Millionen Euro. Das bereinigte Ebitda legte dabei um 8,8 Prozent zu und erreichte 142 Millionen Euro, doch der Nettogewinn schrumpfte um 7,3 Prozent auf 39,2 Millionen Euro. Ursächlich sind hier insbesondere zusätzliche Kosten für Integrationen und Restrukturierungen. Analysten, die mehr erwartet hatten, zeigten sich enttäuscht. So verlor die Fielmann-Aktie kräftige 7,8 Prozent am Morgen und hat im Jahresverlauf bereits zwölf Prozent an Wert eingebüßt.
Thilo Kleibauer von Warburg Research äußerte Bedenken über die derzeitige, stark auf die USA fokussierte Wachstumsstrategie des Konzerns. Er betonte die Notwendigkeit, in der DACH-Region zuzulegen, um stabile operative Margen zu sichern. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 13 Prozent auf insgesamt 1,69 Milliarden Euro, wobei ein Großteil der Umsatzsteigerung auf die Übernahmen in den USA entfiel.
Im Gesamtjahr 2024 plant Fielmann mit einem Konzernumsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro, was einem kräftigen Plus von 15 Prozent entsprechen würde. Auch wenn in den USA noch Verbesserungsbedarf besteht, bleibt das Unternehmen zuversichtlich hinsichtlich seiner Profitabilitätsziele. Die bereinigte Ebitda-Marge wird nach wie vor als Schlüssel zur nachhaltigen Rentabilität gesehen.