Heftige Waldbrände, angetrieben durch starke Winde, wüteten am Dienstag im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades von Los Angeles. Nicht nur beschädigte Häuser prägten das Bild der Katastrophe, sondern auch die Flucht von 30.000 Anwohnern, die einer städtischen Evakuierungsanordnung folgten.
Unweit des Stadtzentrums fraß sich das Feuer auf rund 1.200 Acres durch die hügelige Landschaft. Der Brandort ist ein luxuriöses Küstenviertel mit einigen der teuersten Immobilien der Vereinigten Staaten. Die Ursache des Brandes blieb zunächst ungeklärt.
Der Rauch schwärzte den Himmel über der Region, während die Winde Geschwindigkeiten von bis zu 60 Meilen pro Stunde erreichten. Die Prognosen für Mittwoch verheißen noch stärkere Böen von bis zu 100 Meilen pro Stunde, was den höchsten Windgeschwindigkeiten im südlichen Kalifornien seit einem Jahrzehnt entsprechen würde.
Rund 13.000 Gebäude in Pacific Palisades, darunter die Anwesen von Hollywood-Größen wie Tom Hanks und James Woods, sind bedroht. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bestätigte, dass bereits viele Gebäude zerstört wurden.
Die Brände verursachten seit Dienstagmorgen chaotische Verkehrszustände, als Anwohner über die kurvigen Straßen flüchten wollten. Viele Fahrzeuge wurden verlassen, während die Menschen zu Fuß die Küste suchten. Die Feuerwehr schleppte diese Autos ab, um die Zufahrtswege freizuhalten.
Selbst langjährige Bewohner wie Susan Vash zeigen sich erschüttert. Sie wurde am Dienstag evakuiert und hat in ihrer über 20-jährigen Wohnzeit in Mandeville Canyon bereits mehrere Evakuierungen erlebt. „Dieses Mal ist es wirklich beängstigend“, sagt sie.
Das Feuer gefährdete auch die Getty Villa, doch das wertvolle Kunstinventar blieb unversehrt, während einige Pflanzen in Brand gerieten. Feuerwehrhubschrauber und Löschflugzeuge versuchten, die Flammen mit Wasser zu bekämpfen, doch die Winde erschwerten die Einsätze erheblich. Versorgungsunternehmen kappten die Stromversorgung zu über 8.000 Haushalten, um Elektrobrände zu verhindern.
Mit wachsender Besorgnis beobachteten die Evakuierten, wie das Feuer am Vormittag rasch voranschritt. Eltern mussten eilig ihre Kinder aus Schulen abholen, ohne zu wissen, ob ihre Häuser noch standen. Offizielle warnten, dass es Tage dauern könnte, bis die Flammen eingedämmt sind und die Rückkehr der Bewohner gestattet werden kann.
Die Nationale Wetterbehörde gab eine eindringliche Warnung vor lebensbedrohlichen Windstürmen heraus, welche die Ausbreitung der Brände auf der ausgetrockneten Vegetation förderten. „Wir sind noch nicht außer Gefahr“, mahnte Anthony Marrone, Chef der Feuerwehr von LA County, angesichts der sich verschärfenden Lage.