09. Januar, 2025

Grün

Feuerinferno in Los Angeles: Naturgewalten bedrohen die Metropole

Feuerinferno in Los Angeles: Naturgewalten bedrohen die Metropole

Die Anfälligkeit der Stadt für Brände wird immer deutlicher. Am 7. Januar fegten extreme Winde mehrere Wildfeuer über Los Angeles hinweg. Die anhaltende Trockenperiode von neun Monaten schuf ideale Bedingungen für die Verbreitung der Flammen. Entlang des Pacific Coast Highway färbte sich der Himmel orange vor Rauch. In ihrem verzweifelten Versuch, das Feuer zu erreichen, räumten Feuerwehrleute Fahrzeuge mit Bulldozern aus dem Weg, während Pflegebedürftige unter großem Aufwand aus Altenheimen evakuiert wurden. Die Flammen erreichten sogar das Gelände der Getty Villa.

Am 8. Januar weitete sich das größte Feuer auf fast 3.000 Acres in Pacific Palisades aus, einem wohlhabenden Küstenviertel, und zwang mindestens 30.000 Menschen zur Flucht. Auch Teile von Santa Monica, das etwa 90.000 Einwohner zählt, erhielten Evakuierungsbefehle. Weitere Brände brachen in den Vororten von Los Angeles aus, darunter in Pasadena. Die Zerstörung ist so frisch und die Gefahr so akut, dass es verfrüht wäre, das genaue Ausmaß der Verluste zu beziffern.

Los Angeles' geografische Gegebenheiten machen es besonders anfällig für Brände. Vororte reichen bis in die zerklüfteten Bergketten der Region, eine Kombination, die durch den Klimawandel verschärfte Brandbedingungen begünstigt. Einwandernde Einwohner suchen nach günstigerem Wohnraum oder malerischen Aussichten, während die Gefahr steigt. Januar galt bis vor kurzem noch als brandfreie Zeit, doch durch Treibhausgasemissionen nehmen die Risikotage zu.

Die aktuellen Brände werden durch die berüchtigten Santa-Ana-Winde angefacht, die warme, trockene Luft von den Wüsten des Great Basin zur Küste bringen. Diese Teufelswinde trocknen die durch Dürre ausgedörrte Vegetation weiter aus und tragen glühende Aschemeilenweit, wodurch neue Feuerherde entstehen.

Bei einer Pressekonferenz warnten Beamte davor, dass das Schlimmste noch bevorstehen könnte. Ein großer Bereich Südkaliforniens, von Santa Barbara bis zur mexikanischen Grenze, steht weiterhin unter strenger Feuerwarnung. Die Winde reißen Bäume um und legen Stromleitungen lahm. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief den Notstand aus und beantragte Bundesmittel für Katastrophenhilfe.

Diese Herausforderungen erinnern die Bewohner von Los Angeles an ihre ständige Bedrohung durch die Natur. Eine Stadt an der Schwelle zur Katastrophe, wie einst die Schriftstellerin Joan Didion das lokale Wetter beschrieb: "Los Angeles Wetter ist das Wetter des Unheils, der Apokalypse". Die Winde verdeutlichen das gebrechliche Gleichgewicht, in dem die Stadt existiert.