01. Februar, 2025

Politik

Feuer im Synagogen-Komplex: Australiens Premierminister spricht von Terrorakt

Feuer im Synagogen-Komplex: Australiens Premierminister spricht von Terrorakt

Australiens Premierminister Anthony Albanese hat mitgeteilt, dass der Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne vermutlich einen terroristischen Hintergrund hat. Dieser Vorfall ereignete sich nur einen Tag, nachdem der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu die australische Labor-Regierung beschuldigte, durch ihre angeblich anti-israelischen Richtlinien dieses Verbrechen begünstigt zu haben.

Albanese erklärte auf einer Pressekonferenz in Perth, dass die grausamen Taten in der Synagoge darauf ausgelegt gewesen seien, Angst in der Gemeinschaft zu schüren und somit nach seiner Auffassung die Kriterien eines Terrorakts erfüllen. Mit dieser Haltung bekräftigt er die ernsthafte Betrachtung, die die Regierung solchen Vorfällen entgegenbringt.

Netanyahu hatte bereits geäußert, dass die Brandstiftung in der Adass Israel Synagoge nicht von der „anti-israelischen Gesinnung“ der australischen Regierung getrennt werden könne. Ein umstrittenes UN-Mandat, das die Unterstützung der australischen Regierung zu einem palästinensischen Staat bekräftigte, trage laut ihm zur Spirale der Gewalt bei.

Trotz alledem verteidigt die australische Regierung ihr Engagement gegen Antisemitismus mit Vehemenz. Seit Albaneses Amtsantritt im Mai 2022 flossen 25 Millionen australische Dollar in Sicherheitsupgrades jüdischer Einrichtungen. Zudem wurden öffentliche Symbole von Terrororganisationen verboten und Maßnahmen gegen Hassrede ergriffen.

Die Polizei ermittelt derzeit gegen zwei Verdächtige, die mutmaßlich das Feuer gelegt haben, bei dem eine Person verletzt wurde und erheblicher Sachschaden entstand. Australien verzeichnet seit Beginn des Krieges zwischen Israel und Gaza im Oktober 2023 einen Anstieg antisemitischer und islamfeindlicher Vorfälle. Einige jüdische Gruppen äußern Kritik, dass die Regierung nicht ausreichend reagiere, um das Problem einzudämmen.

Während zahlreiche pro-palästinensische Proteste im letzten Jahr friedlich verliefen, befürchtet die Regierung, dass solche Kundgebungen das gesellschaftliche Gleichgewicht stören und zu Spannungen zwischen den Gemeinschaften führen könnten.