12. Januar, 2025

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Feuer am Himmel: Warum die Welt verzweifelt auf neue Löschflugzeuge wartet

Der Klimawandel sorgt weltweit für verheerende Brände – doch Löschflugzeuge sind Mangelware. Ein Nischenmarkt kämpft gegen die Zeit, während die Flammen unaufhaltsam wüten.

Feuer am Himmel: Warum die Welt verzweifelt auf neue Löschflugzeuge wartet
Trotz spektakulärer Luftmanöver ist das Feuer in der Metropole kaum einzudämmen – ein Symbol für die wachsende Gefahr weltweit.

Eine Stadt in Flammen, ein Himmel voller Rauch

Über Los Angeles steht der Himmel in Flammen. Das bisher verheerendste Feuer in der Geschichte der Stadt frisst sich unaufhaltsam durch das Viertel Pacific Palisades. Löschflugzeuge und Spezialhubschrauber sind im Dauereinsatz, doch die Flammen scheinen kaum zu bändigen.

Jede Ladung Wasser oder Flammschutzmittel, die aus der Luft abgeworfen wird, verpufft angesichts der unkontrollierten Brandausbreitung und der starken Winde.

Trotz riskanter Manöver und unermüdlicher Einsätze bleiben die Brandbekämpfer in der Luft eine knappe Ressource. Die Feuerwehr ist auf sie angewiesen – ohne sie wären die Flammen nahezu unaufhaltsam.

Doch genau hier liegt das Problem: Es gibt kaum genug Löschflugzeuge, um die steigende Zahl an Flächenbränden weltweit zu bekämpfen.

Engpass in der Luft: Ein Hersteller dominiert den Markt

Die Produktion von Löschflugzeugen ist ein Nischenmarkt. Weltweit gibt es im Wesentlichen nur einen Hersteller, der diese spezialisierten Maschinen baut: Viking Air aus Kanada.

Die kanadische Viking Air ist der weltweit einzige Hersteller spezialisierter Amphibienflugzeuge – zu wenig, um den globalen Bedarf zu decken.

Mit den Modellen CL-415 und CL-515 führt das Unternehmen die Tradition der beliebten Canadair CL-215 fort. Doch diese Kapazitäten reichen längst nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken.

„Die Nachfrage nach Löschflugzeugen hat sich durch die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Bränden dramatisch verändert“, erklärt ein Sprecher der Europäischen Katastrophenschutzstelle „rescEU“. „Doch die Produktionszeit für ein einzelnes Flugzeug ist enorm – und Alternativen fehlen.“

Europa greift zum Notfallplan

Die Europäische Union hat auf die wachsende Bedrohung reagiert. Bereits im vergangenen Jahr wurden 600 Millionen Euro für die Anschaffung neuer Löschflugzeuge bereitgestellt.

Geplant ist die Stationierung von zwölf Maschinen in südeuropäischen Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien.

Doch selbst mit diesen Mitteln bleibt die Beschaffung schwierig: Die ersten Flugzeuge werden frühestens 2027 erwartet, was die Lage in der aktuellen Brandsaison nicht entschärfen wird.

Mit einem 600-Millionen-Euro-Programm will die EU ihre Kapazitäten erhöhen. Doch die ersten Flugzeuge kommen frühestens 2027.

Die Suche nach Alternativen

Da neue Löschflugzeuge so schnell nicht verfügbar sind, setzen einige Länder auf umgebaute Passagierjets. Die US-Airline Neptune kündigte kürzlich an, ausgediente Airbus A319 in Löschflugzeuge umzurüsten.

Diese könnten bis zu 17.000 Liter Flammschutzmittel transportieren – mehr als jede derzeit verfügbare Maschine. Doch die Nachteile liegen auf der Hand: Solche Jets können keine Gewässer zur Wasseraufnahme nutzen, was ihre Flexibilität im Einsatz einschränkt.

Parallel dazu arbeitet das französische Start-up Hynaero an einem modernen Amphibienflugzeug, der Fregate-F100. Dieses soll mit moderner Technik und höherer Kapazität punkten, wird jedoch frühestens 2030 verfügbar sein.


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Verheerende Aussichten

Der Klimawandel hat die Flächenbrand-Saison verlängert und die Brände intensiver gemacht. Selbst Regionen wie Deutschland, die bislang weitgehend verschont blieben, erleben mittlerweile häufiger Waldbrände. Der Druck auf Regierungen und Hersteller, schnell Lösungen zu finden, steigt.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Die Luftunterstützung bleibt das effektivste Mittel gegen unkontrollierte Großbrände. Doch der Mangel an Löschflugzeugen macht jede Einsatzplanung zu einem Balanceakt.

Ohne eine massive Ausweitung der Produktion und die Entwicklung neuer Technologien drohen Katastrophen wie in Los Angeles zur Normalität zu werden.