Inmitten einer diffusen Krisenstimmung zeigt sich die Vorfreude auf das Weihnachtsfest in Deutschland in einem bemerkenswerten Anstieg der geplanten Ausgaben für Geschenke. Laut einer Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint unter 1.200 Konsumenten auf Deutschlands großen Einkaufsmeilen planen die Befragten im Schnitt, 566 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Dies bedeutet einen beachtlichen Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Interessanterweise geben 39 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr mehr Geld für Geschenke auszugeben, insbesondere aus Sorge, im kommenden Jahr weniger Budget dafür zu haben. Zusätzlich erwarten etwa 11 Prozent der Konsumenten, dass in zwei Jahren Preissteigerungen eintreten, und nutzen die Gelegenheit, jetzt gezielt einige Produkte zu erwerben. Trotz dieser shoppingfreudigen Nachrichten bleibt der wirtschaftliche Ausblick eher getrübt. Mehr als 43 Prozent der Befragten vermuten, dass die Verbraucherpreise im kommenden Jahr wieder anziehen werden. Auch die Erwartungen an die gesamtwirtschaftliche Lage sind pessimistisch; die Hälfte der Teilnehmer rechnet mit einer Verschlechterung. Ihre persönliche finanzielle Lage schätzen 37 Prozent ebenfalls als gefährdet ein. Der Detailhandel darf sich dennoch nicht allzu sehr über freudige Kunden im Ladengeschäft freuen. Die Umfrage zeigt, dass etwa 83 Prozent des vorgesehenen Budgets für Weihnachtsgeschenke im Online-Handel ausgegeben werden soll, ein Rekordwert, der dem traditionellen Einzelhandel Kopfzerbrechen bereiten dürfte.