24. November, 2024

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Fentanyls Schatten über Europa: Droht eine neue Drogenkrise?

Experten warnen vor der Verbreitung des tödlichen Opioids Fentanyl in Europa, das bereits in den USA verheerende Folgen hat.

Fentanyls Schatten über Europa: Droht eine neue Drogenkrise?
Europa in Gefahr: Die drohende Fentanyl-Welle und die dringende Notwendigkeit der Wachsamkeit.

Europa steht möglicherweise vor einer neuen Drogenwelle. Fentanyl, ein synthetisches Opioid, das in den USA bereits zu einer beispiellosen Krise geführt hat, könnte auch auf dem europäischen Kontinent Fuß fassen.

Die Droge ist bekannt für ihre extreme Potenz und hohe Überdosisrate. Experten warnen vor der rasanten Verbreitung des Stoffes, der 50 Mal stärker als Heroin und 100 Mal wirksamer als Morphin ist.

Fentanyls Weg nach Europa

In den USA hat Fentanyl eine Welle von Drogentoten ausgelöst. Es ist die Hauptursache für Todesfälle bei Menschen im Alter von 18 bis 49 Jahren. Dieses erschreckende Szenario könnte sich nun in Europa wiederholen.

Europol verzeichnet bereits eine steigende Beschlagnahmung von Chemikalien zur Fentanyl-Herstellung und eine zunehmende Präsenz mexikanischer Drogenkartelle in Europa.

In Italien, einem der größten Drogenumschlagplätze Europas, herrscht Alarmbereitschaft. Kürzlich wurden in Piacenza 100.000 Dosen Fentanyl sichergestellt – ein Indiz für die wachsende Präsenz der Droge.

Trotz der aktuellen geringen Verbreitung von Fentanyl in Europa mahnen Behörden zur Wachsamkeit. Die Gefahr einer raschen Ausbreitung ist real, insbesondere angesichts der drohenden Heroin-Knappheit durch die reduzierte Opiumproduktion in Afghanistan.

Gefahr für die öffentliche Gesundheit

Fentanyl stellt für die organisierte Kriminalität eine attraktive Alternative dar. Die Herstellung ist kostengünstig, und die Droge lässt sich einfach im Verborgenen produzieren. Die italienische Mafia hat bisher zwar noch nicht in den Fentanylhandel eingegriffen, doch Experten warnen, dass ihre Beteiligung nur eine Frage der Zeit sein könnte.

Die Situation in den USA dient als mahnendes Beispiel. Der unkontrollierte Missbrauch von Schmerzmitteln wie Oxycontin ebnete dort den Weg für Fentanyl. Europas restriktivere Medikamentenverschreibungspraxis könnte jedoch einen Unterschied machen.

Ein Aufruf zur Wachsamkeit

Regierungen und internationale Organisationen stehen vor einer Herausforderung. Die Bekämpfung von Fentanyl erfordert eine koordinierte internationale Anstrengung, einschließlich der Zusammenarbeit mit China, einem Hauptlieferanten von Grundchemikalien.

Die Zukunft des Drogenmarktes ist ungewiss, aber eines ist klar: Europa muss auf eine potenzielle Fentanyl-Krise vorbereitet sein.