Die Kontroverse um die mögliche Streichung eines Feiertags zur Schließung der Milliardenlücken in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Ökonomen plädieren dafür, einen zusätzlichen Arbeitstag zu schaffen, um damit das Wirtschaftswachstum um bis zu 8,6 Milliarden Euro zu steigern, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vorschlägt. Dennoch sei der Effekt laut IW-Forscher Christoph Schröder branchenabhängig. In der Bauwirtschaft beispielsweise kann die Jahreszeit einen erheblichen Unterschied machen: Bei schlechten Witterungsbedingungen bleiben zahlreiche Maschinen ohnehin still. In dieser Diskussion meldete sich die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, zu Wort. Sie unterstützt die Idee, wie es in Dänemark bereits geschehen ist, einen Feiertag zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu streichen. Clemens Fuest, Chef des Ifo-Instituts, sieht darin auch einen Weg zur Inflationsreduzierung und Wachstumsförderung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) widerspricht dem vehement und betont, dass Feiertage essentiell für Erholung und somit auch für die Produktivität der Beschäftigten seien. Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, argumentiert, dass Feiertage nicht als Luxus, sondern als grundlegender Bestandteil der Arbeitskultur verstanden werden sollten. IW-Experte Schröder sieht erhebliche Herausforderungen in der praktischen Umsetzung dieser Idee aufgrund der föderalen Feiertagsregelungen in Deutschland. Würde es zu einer Streichung kommen, müsste jedes Bundesland einzeln zustimmen. Der Kalender 2025 ist für Arbeitnehmer vorteilhaft, da weniger Feiertage auf Wochenenden fallen, was laut Statistischem Bundesamt zu einem Rückgang der Arbeitstage führen wird und damit potenziell das Bruttoinlandsprodukt beeinflusst.
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Feiertagsdebatte: Ökonomen fordern Streifen zur Förderung des Wirtschaftswachstums
