Brittain Ladd, Berater für Lieferketten bei KPI Integrated Solutions, beleuchtete bei einem jüngsten Fireside-Chat auf dem FreightWaves Domestic Supply Chain Summit ein bedeutendes Hindernis für Fortune 500 Unternehmen: die Fehlbesetzung von Führungspositionen im Bereich der Lieferketten. Trotz technologischem Fortschritt und einer florierenden Wirtschaft liegt das Problem tief verwurzelt in der Personalpolitik dieser Unternehmen.
Ladd machte deutlich, dass die Ursache für die Schwächen in den Lieferketten nicht in der Technologie oder der allgemeinen Wirtschaftslage zu finden sei, sondern in der Entscheidung, zu oft unerfahrene Kräfte in entscheidende Rollen zu setzen. Besorgniserregend sei, dass viele Top-Positionen, darunter SVP- und EVP-Rollen sowie der Chief Supply Chain Officer, von Personen ohne fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Logistik, Betriebswirtschaft oder Industrieingenieurwesen besetzt werden. Stattdessen finden sich oft Aufsteiger mit Abschlüssen in völlig anderen Disziplinen an der Spitze, was für manche Unternehmen in der Praxis verheerende Folgen bedeutet.
Diese Fehlbesetzungen entstehen häufig aus dem Wunsch heraus, talentierte Mitarbeiter aus den eigenen Reihen zu fördern. Doch trotz ihrer Fähigkeiten und ihrem Engagement zeigt sich hier die Komplexität von Lieferketten, die eine fundierte Expertise und entsprechende Erfahrung erfordern. Der Reiz der internen Beförderung sollte stets gegen die Anforderungen und die Vielschichtigkeit der Lieferkettenlogistik abgewogen werden.