Der Kurs der FedEx-Aktie brach am Freitagmorgen um nahezu 15% ein, nachdem die Quartalsergebnisse des Unternehmens die Marktteilnehmer enttäuschten. FedEx, das häufig als Konjunkturindikator angesehen wird, meldete einen Gewinn von 892 Millionen US-Dollar für das am 31. August endende erste Geschäftsquartal, was rund 24% unter den Erwartungen der Analysten lag. Zudem senkte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das kommende Geschäftsjahr und erwartet nun einen Gewinn pro Aktie zwischen 20 und 21 US-Dollar im Vergleich zu vorherigen Prognosen von 20 bis 22 US-Dollar.
Dieser Quartalsbericht folgt auf eine historische Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve, die jedoch weiterhin eine starke Wirtschaft attestiert. Im Gegensatz dazu zeigt sich FedEx besorgt über die Wirtschaftslage. "Das Ausmaß der Zinssenkungen gestern signalisiert die Schwäche des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds," sagte FedEx-CEO Raj Subramanian in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstagnachmittag.
Anleger schienen am Freitagmorgen Subramanians Einschätzung der Zinssenkungen zuzustimmen, oder zumindest wich ihre anfängliche Euphorie. Nach Rekordhöhen am Vortag gab der S&P 500-Index um 0,43% nach. Der Dow Jones fiel um 0,38%, und der Nasdaq-Index verlor 0,44%.
Laut FedEx-Führungskräften leiden Kunden unter der Inflation und weichen daher von teureren Tarifoptionen für den Priority-Versand ab. Subramanian führte die gesunkene Nachfrage nach B2B-Dienstleistungen auf eine "schwächere industrielle Wirtschaft" zurück. Darüber hinaus beendet FedEx die Zusammenarbeit mit der US-Post -- ein Schritt, der dem Unternehmen einen Verlust von 500 Millionen US-Dollar einbringen wird.
Dennoch will das Unternehmen aggressive Kostensenkungsmaßnahmen fortsetzen, die Einsparungen von 4 Milliarden US-Dollar im nächsten Geschäftsjahr versprechen.
Stephens-Analyst Daniel Imbro äußerte im Gespräch mit Yahoo Finance vorsichtigen Optimismus für FedEx. "Wir empfehlen den Kauf der Aktie im Bereich von 250 US-Dollar, da wir glauben, dass die nächsten 12 Monate ein attraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten." Auch wenn sich Analysten von Oppenheimer etwas zurückhaltender zeigen und eine abwartende Haltung einnehmen. "Mit der Integration der Geschäftsbereiche Express und Ground durch die Network 2.0-Initiative warten wir auf nachhaltige Fortschritte bei der Margenentwicklung des Unternehmens in einem weiterhin herausfordernden Umfeld," schrieben sie in einer Mitteilung an Investoren am Freitagmorgen.