Bei der Federal Reserve wird die Zusammensetzung des geldpolitischen Ausschusses im Jahr 2025 leicht verändert, was das Potenzial birgt, die Debatten rund um Zinsentscheidungen lebhaft zu gestalten. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, deutete bereits an, dass im Januar eine Pause bei den Zinssenkungen eingelegt wird, da weitere Senkungen von Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung abhängen.
Diese Veränderung im Federal Open Market Committee könnte jedoch den Widerstand gegen zusätzliche Zinssenkungen verstärken. Analysten, wie Oscar Munoz von TD Securities, vermuten, dass die neuen Mitglieder eher eine restriktivere Geldpolitik begrüßen, was den Weg für empfindliche Gegenstimmen ebnen würde.
Im Mittelpunkt der Entscheidung stehen die zwölf regionalen Fed-Präsidenten, die bei den acht jährlichen Treffen des Zentralbankausschusses geldpolitische Themen diskutieren. Die Stimmenverteilung ist festgelegt, wobei neben den ständigen Mitgliedern nur vier der elf regionalen Präsidenten stimmberechtigt sind. Trotz ihrer fehlenden Stimmabgabe behaupten viele, dass dies ihre Einflussnahme am Verhandlungstisch nicht schmälert.
Die jüngste Zinssenkung, die eine Senkung um insgesamt einen vollen Prozentpunkt seit September abschloss, erfolgte trotz deutlicher Vorbehalte einiger Mitglieder. Cleveland Fed Präsidentin Beth Hammack stimmte dagegen und wird im nächsten Jahr aus der Abstimmung ausscheiden. Sie wird durch den eher lockeren Chicago Fed Präsidenten Austan Goolsbee ersetzt. Doch auch Stimmen mit gegensätzlicher Gesinnung, wie St. Louis Fed Präsident Alberto Musalem und Kansas City Fed Präsident Jeffrey Schmid, treten hinzu und sorgen dafür, dass das Gremium einen leicht restriktiveren Ansatz verfolgt.
Das Prognoseregister der Fed zeigt, dass die Mehrheit der Geldpolitiker für zwei weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr plädiert, was mit einem stabilen Zinsniveau im nächsten Monat übereinstimmt. Während die Fed sich an die Entwicklung der Inflationsrate bindet, dürften Diskrepanzen zwischen den Mitgliedern erneut aufkeimen, vor allem, wenn sich der Arbeitsmarkt schneller abkühlt als die Preissteigerungen. Michael Feroli, Chefökonom bei JPMorgan, hebt hervor, dass trotz eventueller Debatten letztlich Powells Einschätzung das Gesamtbild der Politik prägen dürfte.