23. September, 2024

Wirtschaft

Federal Reserve Favorisiert größere Zinssenkung: Neue Erkenntnisse vertiefen Diskussion

Federal Reserve Favorisiert größere Zinssenkung: Neue Erkenntnisse vertiefen Diskussion

Zwei hochrangige Vertreter der US-Notenbank haben kürzlich ihre Beweggründe für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte anstelle einer kleineren Reduktion erläutert. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta, Raphael Bostic, und der Präsident der Federal Reserve Bank von Minneapolis, Neel Kashkari, nannten Fortschritte bei der Inflation sowie einen abkühlenden Arbeitsmarkt als entscheidende Faktoren.

Bostic betonte, dass sich diese Entwicklungen schneller als erwartet herauskristallisiert haben. Er sehe daher die Notwendigkeit, die Geldpolitik früher als gedacht zu normalisieren.

Kashkari erklärte in einem Essay, dass die Risiken sich von einer höheren Inflation zu einer weiteren Abschwächung des Arbeitsmarkts verlagert haben. Dies rechtfertige eine niedrigere Zinsrate.

Auch Fed-Vorsitzender Jerome Powell verteidigte die größere Zinssenkung und erklärte, sie sei eine präventive Maßnahme angesichts des abkühlenden Arbeitsmarktes und der zurückgehenden Inflation.

Michelle Bowman, Gouverneurin der US-Notenbank und einzige Abweichlerin im letzten Zinsentscheid, plädierte hingegen für eine kleinere Senkung um einen Viertelprozentpunkt. Sie hält die größere Maßnahme für verfrüht, da die Inflation noch nicht das Ziel von 2% erreicht habe.

Bostic räumte ein, dass er sich noch nicht als Sieger im Kampf gegen die Inflation sieht. Er äußerte weiterhin Bedenken wegen der unvorhersehbaren Miet- und Immobilienpreise.

Analysten prognostizieren, dass der PCE-Preisindex diesen Freitag einen jährlichen Anstieg von 2,3% zeigen wird, was einen Rückgang vom Vormonat darstellt. Bostic sprach davon, dass diese Entwicklungen ihn vorsichtiger bei größeren Zinssenkungen machen.

Kashkari sieht hingegen keine Anzeichen, dass die Inflation plötzlich wieder steigen könnte, und verwies auf sinkende Löhne und Kernpreise ohne Wohnkosten. Er glaubt, dass die Zinssätze noch zu hoch seien, nannte jedoch keine spezifischen Zielwerte.

Während Bostic ein weiteres Schwächen des Arbeitsmarktes als Grund für eine raschere Zinssenkung nennt, betont er, dass derzeit keine Anzeichen für eine gefährliche Abschwächung vorliegen. Dies könnte seine Haltung jedoch ändern, sollte der Arbeitsmarkt weiter erodieren.