22. September, 2024

Wirtschaft

Federal Reserve-Entscheidung: Zinssenkungen und ihre möglichen Auswirkungen auf Hypotheken

Federal Reserve-Entscheidung: Zinssenkungen und ihre möglichen Auswirkungen auf Hypotheken

Die Wirtschaftspolitik in den USA nimmt eine spannende Wendung: Nach zweieinhalb Jahren erhöhter Zinssätze, die die Inflation eindämmen sollten, senkt die Federal Reserve ihre Leitzinsen um 0,50 %. Diese Entscheidung vom 18. September markiert den Beginn eines neuen Zyklus, der Hypothekenzinsen potenziell beeinflussen könnte. Aber wie schnell und stark werden die Hypothekenzinsen tatsächlich fallen? Immobilienbesitzer fragen sich, ob jetzt der ideale Zeitpunkt ist, ihre Hypotheken zu refinanzieren. Hierbei spielt nicht nur der Leitzins eine Rolle, sondern auch die Rückgänge bei den Renditen von Staatsanleihen, die mit den Hypothekenzinsen korrelieren. Die Federal Reserve nutzt die Zinspolitik, um die Anleihemärkte zu beeinflussen und die Wirtschaft zu steuern. Jetzt, da die Inflation nachlässt, beginnt die Notenbank mit Zinssenkungen, um die wirtschaftliche Verlangsamung abzumildern. Diese niedrigeren Zinsen werden nach und nach zu geringeren Renditen auf US-Staatsanleihen führen. Besonders die 10-jährigen Staatsanleihen spiegeln die Bewegungen der Hypothekenzinsen wider, wenngleich es Unterschiede von zwei bis drei Prozentpunkten geben kann. Viele Marktbeobachter erwarten, dass die Hypothekenzinsen bis Ende 2025 unter die Marke von 6 % fallen könnten. Vor diesem Hintergrund scheint eine Hypothekenzinsrate von 6 % durchaus attraktiv, insbesondere im Vergleich zum 50-jährigen Durchschnitt von über 7,5 %. Tatsächlich lagen die Zinsen bereits 1971, als die Aufzeichnungen von Freddie Mac begannen, bei etwa 7 %. Eine oft gestellte Frage in diesem finanziellen Kontext ist: Ab wann lohnt sich eine Refinanzierung? Die alten Faustregeln von einer Zinssenkung um 2 % oder 1 % sind inzwischen überholt. Heutzutage kann bereits eine Zinsänderung von einem halben Prozentpunkt einen Unterschied machen, obwohl jede finanzielle Entscheidung auf tatsächlich berechneten Werten basieren sollte. Eine im Juni 2024 durch CoreLogic durchgeführte Analyse zeigt, dass Hypotheken im Wert von $736 Milliarden mit Zinssätzen zwischen 6,75 % und 7,5 % oder höher auf eine Zinsentlastung durch Refinanzierungen hoffen können. Analysten gehen davon aus, dass die erste Zinssenkung der Fed bereits eingepreist ist. Weitere Senkungen bis Jahresende könnten diese Tendenz verstärken. Trotz der Chancen müssen auch die Kosten einer Refinanzierung bedacht werden. Zwischen 2 % und 6 % der Gesamtdarlehenssumme fallen normalerweise als Gebühren an. Auch wenn keine Abschlusskosten anfallen, sollte eine genaue Abwägung aller Optionen erfolgen, bevor man den Schritt zur Refinanzierung wagt.