22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Federal Reserve: Behutsame Zinssenkung im Fokus

Federal Reserve: Behutsame Zinssenkung im Fokus

Drei Vertreter der Federal Reserve betonen die Wichtigkeit eines schrittweisen Vorgehens bei der Senkung der Zinsen. Ziel ist es, Zeit zu gewinnen, um Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Inflation besser einschätzen zu können. Jeff Schmid, Präsident der Kansas City Fed, setzt auf einen „vorsichtigen und langsamen“ Ansatz, um die Geldpolitik zu lockern. Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, rechnet mit „moderaten Kürzungen in den kommenden Quartalen“.

Lorie Logan, Präsidentin der Dallas Fed, bekräftigt ebenfalls, dass die Zinsen „allmählich“ gesenkt werden sollen, da das Risiko einer Verschlechterung des Arbeitsmarktes gestiegen sei und die Inflation möglicherweise erneut aufflammen könnte. Logan betonte auf der Jahresversammlung der Securities Industry and Financial Markets Association in New York, dass ein graduelles Senken der Zinsen helfen könne, Risiken zu managen und Ziele zu erreichen.

Schmid unterstrich, dass ein gemächliches Vorgehen bei Zinssenkungen Zeit verschafft, um die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu beobachten und die passende Zinsniveauregulierung zu finden. Die Fed hatte zuletzt die Zinsen erstmals seit über vier Jahren um einen halben Prozentpunkt gesenkt und erwartet weitere Senkungen in den kommenden 12 bis 18 Monaten.

Das nächste Treffen der Fed-Vertreter findet am 6. und 7. November statt, wobei derzeit mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet wird. In der letzten Sitzung herrschte Uneinigkeit über das Ausmaß der initialen Kürzung, doch viele Vertreter bevorzugen nun ein maßvolles Vorgehen. Gouverneur Chris Waller sprach sich ebenfalls für mehr Vorsicht bei künftigen Zinsschritten aus.

Logan beschrieb die Wirtschaft als „stark und stabil“, äußerte jedoch Bedenken bezüglich bestehender Unsicherheiten. Trotz eines überraschend starken Arbeitsmarktberichts für September gibt es erhöhte Risiken hinsichtlich einer Abschwächung. Die jüngsten Inflationsdaten weckten zudem Zweifel an einem möglichen Pausieren oder Verlangsamen des Zinszyklus.

Nächste Woche wird ein neuer Inflationsbericht erwartet, der zusammen mit den Arbeitsmarktdaten weitere Aufschlüsse geben könnte. Katastrophenhafte Ereignisse wie Hurrikane könnten allerdings diese Einschätzungen beeinflussen. Logan warnte vor unvorhergesehenen Schocks, die die Entscheidungen des Federal Open Market Committee beeinflussen könnten.