Die jüngsten Protokolle der Federal Reserve von der Sitzung im Dezember zeichnen ein Bild der Unsicherheit, das die Notenbanker in ihren Entscheidungen durchaus beschäftigt. Die Fed entschied sich für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, was den Leitzins nun auf 4,25%-4,5% bringt. Dieses Vorgehen unterstreicht den Balanceakt, den die Zentralbank vollziehen muss, um die Inflation zu zügeln und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.
In den Protokollen zeigt sich die Besorgnis über die hartnäckige Inflation und die möglichen politischen Veränderungen unter der anstehenden Regierung von Donald Trump. Auch wenn die Inflation leichte Abschwächungstendenzen zeigt, deuten aktuelle Daten darauf hin, dass die Rückkehr zum 2%-Ziel länger dauern könnte als angenommen. Besonders bemerkenswert ist die abweichende Meinung der Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, die eine Beibehaltung des Zinses forderte, angesichts eines widerstandsfähigen Arbeitsmarktes und starker Wirtschaftsbedingungen.
Die Unsicherheit wird vor allem durch mögliche fiskal- und handelspolitische Änderungen unter Trump befeuert. Umfassende Versprechen seiner Kampagne, wie die Neuverhandlung von Handelsabkommen, die Einführung von Zöllen und Steuerreformen, könnten erhebliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Diese Veränderungen haben das Potenzial, den Weg zur Erreichung des 2%-Inflationsziels weiter zu verlängern.
Die aktualisierten ökonomischen Projektionen der Fed skizzieren einen abgebremsten Zinsreduktionspfad bis 2025. Die Zentralbank rechnet nun mit zwei weiteren Senkungen um 25 Basispunkte im nächsten Jahr, nachdem im September noch vier prognostiziert wurden. Bis Ende 2025 wird ein Leitzins von 3,9% erwartet, gefolgt von einem weiteren Rückgang auf 3,4% bis 2026.