Nach der lang erwarteten Zinssenkung durch die Federal Reserve bereiten sich Investoren nun auf den anstehenden Arbeitsmarktbericht für September vor. Stuart Kaiser, Leiter der US-Aktienhandelsstrategie bei Citi, erörterte im Gespräch mit Catalysts die Entscheidung der Fed und die Aussichten für den Arbeitsmarkt.
Sowohl die Fed als auch der Markt legen derzeit vermehrt den Fokus auf Wachstumsdaten. Deshalb hätten diese Daten momentan ein größeres Gewicht als üblich, erklärte Kaiser gegenüber Yahoo Finance. Der kommende Arbeitsmarktbericht am nächsten Freitag sei daher besonders kritisch, insbesondere angesichts der Sorgen um Schwächen im Arbeitsmarkt.
Kaiser betonte, dass die Motivation der Fed für die Zinssenkung nicht vollkommen klar sei. "Was wir von der Fed gelernt haben, ist, dass sie die Zinsen senken. Aber wir wissen nicht genau, warum. Und das ist wirklich die Frage für die Märkte."
Sollte die Zinssenkung als graduelle Maßnahme in einer relativ gesunden Wirtschaft verstanden werden, wäre dies laut Kaiser "sehr bullish" für Aktien. Falls jedoch die Schwäche am Arbeitsmarkt der Grund für die Zinssenkung war, würde dies Unruhe bei den Aktien hervorrufen. In diesem Fall, so Kaiser, "werden Zinssenkungen nicht ausreichen, um den Aktien zu helfen."
Während der Markt sich auf den September-Arbeitsmarktbericht vorbereitet, erwartet Kaiser, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen sehr niedrig ausfallen könnte, bei rund 70.000. Eine solch schwache Zahl würde wahrscheinlich eine negative Marktreaktion hervorrufen.
"Das Risiko-Ertrags-Verhältnis am Aktienmarkt ist viel schlechter als in den letzten zwei Jahren. Das hängt sehr stark mit der nachlassenden Dynamik des Arbeitsmarktes zusammen. Der nächste Freitag wird als großes Ereignis eingeschätzt – und das ist es auch. Er wird helfen, die Richtung sowohl der Politik als auch der Märkte zu bestimmen," argumentierte Kaiser.
Im oben verlinkten Video erklärt Kaiser, wie Investoren sich bis zum Jahresende positionieren sollten.