20. September, 2024

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Fed-Zinssenkung katapultiert Dax auf Rekordhoch

Fed-Zinssenkung katapultiert Dax auf Rekordhoch

Eine überraschende Zinssenkung der US-Notenbank Fed beflügelte den Dax und ließ ihn erstmals über die Marke von 19.000 Punkten steigen. In der Spitze erreichte der deutsche Leitindex beeindruckende 19.045 Zähler, bevor er schließlich mit einem Plus von 1,55 Prozent bei 19.002,38 Punkten aus dem Handel ging. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel setzte ebenfalls seinen Höhenflug fort und kletterte um 1,84 Prozent auf 26.265,94 Punkte. Allerdings liegt er damit noch weit unter seinem Rekordhoch von über 36.000 Zählern aus dem Jahr 2020. Am Vorabend hatte die Fed ihre erste Zinssenkung seit mehr als vier Jahren bekannt gegeben und die Zinsen um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Dies veranlasste Investorinnen und Investoren, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Konstantin Oldenburger von CMC Markets wies darauf hin, dass Fed-Chef Jerome Powell bemüht sei, das Risiko eines Abschwungs zu minimieren, ohne damit eine Serie weiterer Zinssenkungen anzukündigen. Marktbeobachter hatten hingegen überwiegend nur mit einer kleinen Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Ökonom James McCann von abrdn Investments kommentierte, dass die Fed beginne, die Bremsen bei der US-Wirtschaft zu lösen, um der sich verlangsamenden Inflation und den wachsenden Wachstumssorgen zu begegnen. Sollte das Wachstum in den USA nicht wie erhofft anziehen, prognostiziert Analyst Eric Winograd von AllianceBernstein, dass die Fed die Zinsen weiter senken könnte, um eine harte Landung zu vermeiden. Bis Ende des Jahres seien weitere Zinssenkungen um 0,5 Prozentpunkte erwartet, so Fed-Chef Powell. Diese geldpolitischen Signale erhöhten die Risikobereitschaft der Anleger, was besonders den Aktien deutscher Anlagenbauer zugute kam. Siemens gewann im Dax 2,5 Prozent, während Kion im MDax mit einem Anstieg von 6,2 Prozent glänzte. Im SDax waren PVA Tepla, Eckert & Ziegler sowie Thyssenkrupp Nucera besonders gefragt. BASF profitierte mit einem Kursplus von drei Prozent von Spekulationen über einen möglichen Konzernumbau. Analyst Sebastian Satz von Citigroup sprach von einer potenziell „radikalen Abkehr“ von der bisherigen Strategie eines integrierten Unternehmens. Die Analysten von Oddo-BHF und Exane BNP Paribas stuften hingegen die Aktien der Deutschen Telekom und DHL Group herab, was zu Kursverlusten von 1,7 bzw. 0,7 Prozent führte. Vonovia verkündete Pläne, die Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag enger zu integrieren. Diese Nachricht führte zu einem Kurssprung von 19,7 Prozent für Deutsche Wohnen, während Vonovia um 2,4 Prozent nachgab. Wacker Chemie präsentierte konservativere Wachstumspläne und fokussiert sich künftig stärker auf Margenverbesserung. Trotz anfänglicher Verluste konnten die Aktien am Ende des Tages um 2,9 Prozent zulegen. Der Euro stieg infolge der US-Zinssenkung auf 1,1145 US-Dollar. Auch an den europäischen Börsen setzte sich der positive Trend fort. Der EuroStoxx 50 stieg um 2,24 Prozent auf 4.943,38 Punkte, während der französische und der britische Leitindex sowie der Schweizer Leitindex ebenfalls Zugewinne verzeichneten. Der US-amerikanische Dow Jones setzte seine Rekordjagd mit einem Plus von etwa einem Prozent fort. Abschließend stieg die Umlaufrendite am Rentenmarkt leicht an, während der Rentenindex Rex leicht sank und der Bund-Future wenige Punkte zulegte.