Die US-amerikanischen Zentralbanker projizieren für 2025 eine zurückhaltendere Zinssenkungspolitik, nachdem sie im Jahr 2024 den Leitzins um einen Prozentpunkt gesenkt hatten. Das schleppende Vorankommen in Richtung des Inflationsziels von 2 %, die nach wie vor robuste Lage am Arbeitsmarkt und die Unsicherheit über mögliche Auswirkungen von Steuererleichterungen, Zöllen und anderen wirtschaftspolitischen Maßnahmen in Donald Trumps zweiter Amtszeit als Präsident tragen zu dieser Einschätzung bei.
Innerhalb der Fed gibt es unterschiedliche Auffassungen zur zukünftigen Geldpolitik. Einige Mitglieder plädieren für Vorsicht, andere sind offen für weitere Anpassungen – diese Ausrichtung wird oft als "dovish" oder "hawkish" beschrieben. Insbesondere Lisa Cook, Jerome Powell und Michelle Bowman zeigen sich für eine gemächlichere Herangehensweise offen und betonen die Wichtigkeit, bei plötzlichen politischen Veränderungen unvoreingenommen zu bleiben. Demgegenüber stehen Stimmen wie jene von Austan Goolsbee und John Williams, die Langsamkeit in der Disinflation erkennen und weiterführende Anpassungen eher zögerlich angehen.
Bemerkenswert ist, dass viele Führungskräfte öffentliche Äußerungen zur Geldpolitik weitgehend vermeiden, was die Unsicherheit unterstreicht. Hinzu kommen die wachsenden Rufe nach Geduld und einer abwartenden Haltung, um die weitere wirtschaftliche Entwicklung besser einschätzen zu können.
Die Fed hat im Dezember den Leitzins auf einen Korridor von 4,25 % bis 4,50 % gesenkt, mit einer voraussichtlichen weiteren Senkung auf 3,75 % bis 4,00 % bis Jahresende – eine moderatere Anpassung als zuvor erwartet. Die Gouverneure haben permanente Stimmrechte in den acht jährlichen FOMC-Sitzungen, während die Regionalpräsidenten rotierende Stimmrechte innehaben. Dies sorgt für Dynamik und verschiedenartige Meinungen in der Entscheidungsfindung, wie die von Reuters zusammengetragenen Kommentare und deren Klassifizierung in Dove, Dovish, Centrist, Hawkish und Hawk eindrucksvoll illustrieren.