Die Ankündigung der US-Notenbank Federal Reserve, den Kurs zukünftiger Zinssenkungen zu verlangsamen, sorgte am Donnerstag für Turbulenzen an den asiatischen Aktienmärkten. Während die Renditen für Staatsanleihen anstiegen, erreichte der Dollar einen Zweijahreshöchststand. Auch Anleger warteten gespannt auf die Entscheidungen der Bank of Japan.
Nach der erwarteten Zinssenkung durch die Fed am Mittwoch sorgten die Kommentare von Fed-Präsident Jerome Powell, wonach in Zukunft größere Vorsicht geboten sei, für einen dramatischen Rückgang der US-Aktienkurse. Rippleffekte wurden an den asiatischen Börsen deutlich spürbar, wo der breiteste MSCI-Index für Asien-Pazifik-Aktien außerhalb Japans um 1% zurückging. Der Nikkei in Japan fiel um 1,8%, während australische Aktien mehr als 2% verloren.
Powells Bemerkungen verdeutlichten die neuen Projektionen der US-Zentralbank, die bis Ende 2025 lediglich zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt vorsehen, was unter den zuvor erwarteten Anpassungen liegt. Prashant Newnaha von TD Securities merkte an, dass die Prognosen die Erwartungen einer langfristig höheren Inflation stärken könnten.
Die revidierten Zinserwartungen ließen den Dollarindex, der den US-Dollar gegen sechs andere Währungen misst, auf ein Hoch seit November 2022 klettern. Währenddessen zeigte sich das britische Pfund stabil bei 1,25835 US-Dollar, da die Bank of England in Kürze ihre Zinsentscheidung verkünden wird, wobei erwartet wird, dass die Zinsen trotz Anzeichen einer Abschwächung der Wirtschaft unverändert bleiben.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen erreichte mit 4,524% ihren höchsten Stand seit sieben Monaten. Marktanalyst Tony Sycamore von IG erklärte, dass die Fed-Entscheidung zwar nicht überraschend gekommen sei, jedoch als Katalysator diente, um Überschüsse im spekulativen Anlagebereich, wie Aktien und Bitcoin, abzubauen. Bitcoin verzeichnete nach einem Rückgang von 5% am Mittwoch einen Wert von 100,340 US-Dollar.