19. September, 2024

Wirtschaft

Fed vor Zinssenkung: Wirtschaftlicher Drahtseilakt geht weiter

Fed vor Zinssenkung: Wirtschaftlicher Drahtseilakt geht weiter

Die US-Notenbank Federal Reserve steht kurz davor, in dieser Woche die Zinsen zu senken. Aktuelle Arbeitsmarktdaten verdeutlichen, dass ein wirtschaftlich sanfter Übergang noch nicht gesichert ist.

Die anhaltende Dynamik des Arbeitsmarktes stellt die Federal Reserve vor eine Herausforderung. Ziel ist es, die Wirtschaft, die in den letzten Jahren von hoher Inflation geprägt war, sanft abzubremsen, ohne dabei den Arbeitsmarkt zu destabilisieren.

Bislang verlief dieser Balanceakt besser als erwartet. Die Inflation hat sich deutlich abgekühlt, wobei der Verbraucherpreisindex von einem Höchststand von 9,1 Prozent vor zwei Jahren auf momentan 2,5 Prozent gesunken ist. Trotz der höchsten Leitzinsen seit mehr als zwei Jahrzehnten haben die Konsumausgaben nicht nachgelassen, und das Wirtschaftswachstum blieb stabil.

Um diesen Erfolg weiterzuführen, planen die Notenbanker nun eine Zinssenkung. Zur Debatte steht dabei, ob die Zinsen um ein Viertelprozentpunkt oder gar um einen halben Prozentpunkt gesenkt werden. Zudem wird erwartet, dass weitere Zinssenkungen noch vor Jahresende folgen könnten, möglicherweise um insgesamt einen ganzen Prozentpunkt von den derzeitigen 5,33 Prozent.

Doch trotz dieser vorsichtigen Optimierung bleiben Risiken bestehen, insbesondere im Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote steigt langsam, aber stetig, und das Lohnwachstum hat sich verlangsamt. Auch die Zahl der offenen Stellen sowie die Einstellungstätigkeit sind rückläufig. Diese Entwicklungen entsprechen zwar den Zielen der Fed, die eine Überhitzung des Arbeitsmarktes verhindern will, doch eine weitere Abkühlung ist nicht erwünscht.

Fed-Chef Jerome H. Powell unterstrich dies in seiner letzten Rede: „Wir streben keine weitere Abkühlung der Arbeitsmarktbedingungen an.“