Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten steht die Federal Reserve vor der Entscheidung, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken. Experten erwarten, dass die Notenbank dabei auf unnötige Überraschungen verzichtet und eine nüchterne Haltung einnimmt. Doch trotz dieser vorsichtigen Herangehensweise könnte die Diskussion in Washington komplex ausfallen. Die Fed muss aktuelle Daten bewerten, die eine robuste Wirtschaft, anhaltende Inflation und einen durch Wetter und Streiks beeinträchtigten Arbeitsmarkt aufzeigen. Es gibt unterschiedliche Meinungen innerhalb der Fed: Einige Mitglieder befürworten eine Zinssenkung, während andere eine Pause oder eine behutsame Reduzierung unterstützen könnten. Zentralbankchef Jerome Powell wird wahrscheinlich versuchen, einen Konsens für einen kleinen Zinsschritt zu finden, nachdem im September bereits eine größere Senkung um 50 Basispunkte stattfand. Auf einer Pressekonferenz wird Powell sich Fragen zur Wahl und deren möglichen Einfluss auf seine Amtszeit und die zukünftige Geldpolitik stellen müssen. Trumps angekündigte Maßnahmen, wie Zölle und Migrationsdeportationen, stehen im Fokus, da sie die wirtschaftliche Entwicklung und Inflation beeinflussen könnten. Die Fed steht vor der Herausforderung, die Inflation auf das Ziel von 2% zu senken, während Trumps Politik potenziell Preise und Löhne in die Höhe treiben könnte. Powell wird voraussichtlich betonen, dass politische Erwägungen keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Fed haben. Die Wahl könnte auch direkte Auswirkungen auf Powells eigene Zukunft haben, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet. Trump, der trotz initialer Unterstützung Powells keine dritte Amtszeit in Aussicht stellt, hat bereits loyale Gefolgsleute positioniert, von denen einige als mögliche Nachfolger gelten. Zu den genannten Kandidaten zählen langjährige Vertraute Trumps, darunter Kevin Warsh und Kevin Hassett.