Die US-Inflation zeigte im November kaum Bewegung, was entscheidenden Einfluss auf die bevorstehende Sitzung der Federal Reserve haben könnte. Dort steht die dritte Zinssenkung in diesem Jahr zur Debatte. Der Verbraucherpreisindex (CPI), der die Preise ausgewählter Waren und Dienstleistungen misst, stieg im November im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 %, wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) mitteilte.
Auch die Kerninflationsrate, die die volatilen Lebensmittel- und Energiesektoren herausrechnet, blieb stabil bei 3,3 %. Trotz eines Anstiegs der Inflationsrate über dem Zielwert von 2 % der Fed setzen viele Wirtschaftsexperten und Investoren auf eine Zinssenkung am 18. Dezember. Diese könnte um einen Viertelprozentpunkt erfolgen, was den Zinssatz auf 4,25 bis 4,5 % senken würde.
Seit einem Höchststand von 9,1 % im Juni 2022, dem höchsten Wert seit 40 Jahren, ist die Inflation kontinuierlich gesunken. Im September erreichte sie mit 2,4 % ihren Tiefststand, bevor sie im Oktober auf 2,6 % anstieg. Seit dem Sommer hält sich die Inflation relativ stabil unter 3 %, trotz zweier Zinssenkungen der Fed im September und November.
Der Arbeitsmarkt zeigte sich im November widerstandsfähig, mit 227.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen, obwohl die Arbeitslosenquote leicht von 4,1 % auf 4,2 % gestiegen ist. Diese Entwicklung deutet auf einen sich abkühlenden Arbeitsmarkt hin, insbesondere nach nur 12.000 neuen Arbeitsplätzen im Oktober.
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, äußerte im November Vertrauen in den Kurs zur Zielinflation von 2 %. Er betonte jedoch die Auswirkungen hoher Zinssätze auf den Arbeitsmarkt. Nachdem die Zinssätze über ein Jahr lang bei 5,25 bis 5,5 % lagen, begann die Fed im September mit Zinssenkungen.
Sollte die Fed nächste Woche die Zinsen senken, rechnen Analysten mit einer Zinspause zu Beginn des neuen Jahres, insbesondere im Kontext der erneuten Präsidentschaft Donald Trumps. Dieser plant die Wiedereinführung von Zöllen, von denen erwartet wird, dass sie die Inflation anheizen könnten. In einem Interview vertrat Trump die Ansicht, Zölle „kosten Amerikaner nichts“, obwohl viele Ökonomen dem widersprechen.