22. Dezember, 2024

Wirtschaft

Fed vor weiterer Zinssenkung: Ein Balanceakt zwischen Inflation und Wachstum

Fed vor weiterer Zinssenkung: Ein Balanceakt zwischen Inflation und Wachstum

Wenngleich die Inflation jüngst erneut an Dynamik gewonnen hat und sich die Wirtschaft als robust erweist, stehen die Zeichen auf eine weitere Senkung des Leitzinses durch die Federal Reserve. Die ökonomischen Prognosen deuten auf eine Reduzierung um einen weiteren Viertelprozentpunkt hin, was die dritte in Folge wäre. Damit würde der Leitzins der Fed auf eine Spanne zwischen 4,25 % und 4,5 % sinken.

Der Handlungsdruck für die Währungshüter, den Zins zu senken, rührt vor allem daher, dass die Inflation im Jahresverlauf von etwa 7 % auf 2,3 % zurückgegangen ist. Diese Entwicklung nährt die Hoffnung der Fed, die Zinsen näher an den Normalbereich zu bringen, ohne das Wirtschaftswachstum zu bremsen oder gar eine Rezession in Kauf zu nehmen. Zwar hat die Inflation zuletzt zugelegt, doch die Hauptpreistreiber wie Mieten, Autoversicherungen und Reparaturen haben sich im November moderat entwickelt.

Mit einem weiteren Zinsschritt träfen auch Verbraucher auf Erleichterungen: Die Zinsen für Kreditkarten, Kfz-Darlehen, Immobilienkredite und Geschäftsdarlehen würden sich vermutlich nach unten bewegen. Allerdings könnten auch die erfreulichen Renditen von Bankeinlagen wieder sinken.

Spannung verspricht darüber hinaus die künftige Zinsprognose der Fed. Anstelle der im September prognostizierten vier Senkungen fürs kommende Jahr rechnen Ökonomen von Goldman Sachs und Oxford Economics mit einem moderateren Szenario: Drei Viertelpunktreduzierungen scheinen wahrscheinlich, Barclays hält zwei für möglich. Zudem könnte die Fed signalisieren, dass im Januar eine Pause in der Zinspolitik bevorsteht.

Für die Fed bleibt somit der Drahtseilakt zwischen der Stabilisierung der Inflation und der Unterstützung des Wirtschaftswachstums die zentrale Herausforderung. "Wir erwarten, dass die Fed künftig die Geschwindigkeit der Zinssenkungen verlangsamen wird", äußerten sich die Analysten von Goldman Sachs in einem Bericht.