30. Januar, 2025

Wirtschaft

Fed und Trump: Ein Tanz auf dem schmalen Zinsseil

Fed und Trump: Ein Tanz auf dem schmalen Zinsseil

Die US-Notenbank Federal Reserve bleibt in ihrer aktuellen Entscheidung standhaft und hält den Leitzins stabil in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Trotz der Tatsache, dass die Zentralbank unabhängig von politischen Einflüssen agiert, könnte dieser Schritt die Spannungen mit Donald Trump weiter verschärfen. Trump ist ein lautstarker Verfechter niedriger Zinssätze und äußerte kürzlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos, die Zinssätze sollten fallen, wenn die Ölpreise sinken. Fed-Chef Jerome Powell begründet die Entscheidung zur Zinspause mit der nach wie vor erhöhten Inflation. Eine überhastete Lockerung könnte die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung gefährden. Trump hingegen behauptet, er habe ein besseres Verständnis für die Leitzinspolitik als Powell und bleibt hartnäckig in seiner Kritik an der Zentralbank. Die Europäische Zentralbank steht indessen vor einer erneuten Zinssenkung, welche die fünfte seit Mitte 2024 im Euroland wäre. Die Fed in den USA hat hingegen ihre Prognose angepasst und sieht für das laufende Jahr einen durchschnittlichen Leitzins von 3,9 Prozent vor. Dieses vorsichtige Vorgehen ist nicht nur eine Antwort auf die hartnäckige Inflation, sondern auch eine Reaktion auf Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen, die potenziell Inflation erhöhen und damit den Spielraum für Zinssenkungen reduzieren könnten. Trumps Pläne, wie die Einführung hoher Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko, Europa und China sowie massenhafte Abschiebungen, könnten das Inflationsniveau beeinflussen und folglich der Fed wenig Raum für Lockerungen lassen. Der Balanceakt der Federal Reserve zwischen wirtschaftlicher Stabilität und Trumps drängender Kritik bleibt also spannungsvoll und komplex.