Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich zufrieden mit der jüngsten Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve, den Leitzins zu senken und eine vorsichtigere Zukunftsprognose zu verfolgen. Angesichts der Unsicherheiten in der US-Wirtschaft bewertet der IWF diese Maßnahmen als angemessen, so die Sprecherin Julie Kozack.
Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich abkühlt und die Inflation höher ausfällt als erwartet, jedoch weiterhin in Richtung des angestrebten Ziels sinkt. In diesem Kontext stuft der IWF das Handeln der Fed als angemessen ein. Der disinflationäre Prozess in den USA war laut Kozack weniger kostspielig in Bezug auf Arbeitsplätze als viele befürchtet hatten. Der IWF rechnet damit, dass die Kernrate der PCE-Inflation, die bevorzugte Kennzahl der Fed, Ende 2024 knapp unter 3 % liegen wird, was einem Schritt näher an das 2-%-Ziel der Fed entspricht.
Auch die Entscheidung der Bank of Japan, die Zinsen unverändert zu lassen, wird vom IWF positiv aufgenommen. Es wird empfohlen, weiterhin eine datengestützte Geldpolitik zu verfolgen, um sowohl die Normalisierung der Politik als auch die Erreichung der Inflationsziele im Auge zu behalten.
In Bezug auf die Pläne des künftigen US-Präsidenten, eine strategische Bitcoin-Reserve einzuführen, wollte sich Kozack nicht äußern. Der IWF werde alle Maßnahmen umfassend prüfen, sobald diese umgesetzt werden.
Ein kürzliches Darlehensabkommen des IWF mit El Salvador über 2,4 Milliarden Dollar setzt voraus, dass das Land seine offiziellen Bitcoin-Aktivitäten reduziert. Laut Kozack sieht der IWF sowohl Chancen als auch Risiken in Bezug auf Krypto-Assets, einschließlich Risiken für die finanzielle Stabilität und den Verbraucherschutz. Staaten sollten daher entsprechende Regelungsrahmen entwickeln.
Der IWF erkennt jedoch an, dass Finanzinstitute zunehmend auf die zugrunde liegende Krypto-Technologie setzen, beispielsweise in Zahlungssystemen und Sicherheitslösungen. Die starke Nachfrage der Anleger nach Krypto-Assets spiegelt zudem die Einschätzung wider, dass diese Anlageklassen Diversifikationsvorteile bieten könnten.