08. Januar, 2025

Wirtschaft

Fed-Umbau: Michael Barr tritt als Vize für Bankenaufsicht zurück

Fed-Umbau: Michael Barr tritt als Vize für Bankenaufsicht zurück

Die Federal Reserve steht vor einem personellen Umbruch: Michael Barr wird bereits nächsten Monat von seiner Position als Vizevorsitzender für Bankenaufsicht zurücktreten. Dies teilte die Zentralbank kürzlich mit. Barr bleibt jedoch weiterhin als Gouverneur im Amt.

Barr, der als oberster Bankenaufseher der Fed gilt, hatte seine Rolle als Vizevorsitzender seit Juli 2022 inne. Trotz einer ursprünglich bis Juli 2026 geplanten Amtszeit hat Barr Präsident Joe Biden seinen Rücktritt eingereicht. Dieser Schritt folgt einem bekannten Muster, bei dem Amtsinhaber nach einem Regierungswechsel zur gegnerischen Partei ihr Amt niederlegen. Spekulationen über Barrs mögliche Absetzung durch die kommende Trump-Administration hatten in Washington bereits die Runde gemacht.

Im Zuge der Finanzkrise wurde die Position des Vize für Bankenaufsicht geschaffen, um die Verantwortung und Transparenz der Fed in der Finanzsystemüberwachung zu stärken, erklärte Barr. Die Vermeidung von Streitigkeiten um diese Position könnte die Effektivität der Fed steigern, weshalb Barr sich entschlossen hat, sich auf seine Funktion als Gouverneur zu konzentrieren.

Als Nachfolger für Barr wird Fed-Gouverneurin Michelle Bowman gehandelt. Die Fed plant, bis zur offiziellen Bestätigung eines Nachfolgers keine umfangreichen Regulierungsmaßnahmen vorzunehmen, so die Zentralbank. Barrs Rücktritt soll einer möglichen Konfrontation mit der Trump-Administration entgegenwirken, kommentierte Brian Gardner von Stifel in einer Einschätzung.

Diese Entscheidung wurde von verschiedenen Seiten sowohl gelobt als auch kritisiert. Der republikanische Senator Tim Scott unterstrich Barrs Versäumnisse, von den Bankenkrisen im Frühjahr 2023 bis hin zur umstrittenen Basel III-Endgame-Proposal.