Die US-Notenbank Federal Reserve plant für das kommende Jahr zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte, wie aktuelle Projektionen zeigen. Diese vorsichtige Vorgehensweise kommt, während die Inflation steigt und Donald Trump sich auf seine zweite Amtszeit als US-Präsident vorbereitet.
Die neuesten wirtschaftlichen Projektionen der Fed prognostizieren, dass die Inflation Ende dieses Jahres bei 2,4 % und 2025 bei 2,5 % liegen wird. Darüber hinaus rechnen die Entscheidungsträger mit einem etwas stärkeren Wirtschaftswachstum und einer niedrigeren Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Erwartungen vor drei Monaten.
Diese neuen Schätzungen deuten auf ein zurückhaltenderes Tempo bei Zinssenkungen im nächsten Jahr hin. Trotz eines dritten aufeinanderfolgenden Rückgangs der kurzfristigen Zinsen im Dezember äußerten viele Mitglieder Bedenken, dass die Inflation erneut aufflammen könnte und die Zinssätze daher möglicherweise länger hoch bleiben.
Der aktuelle Zielbereich für den Leitzins liegt bei 4,25 % bis 4,50 %. Bis Ende 2025 wird ein Rückgang auf 3,75 % bis 4,00 % erwartet, was eine Art Pause in der Fed-Politik Anfang des Jahres nahelegt. Zusätzlich besteht Unsicherheit über den inflationären Ausblick im Vergleich zu vor drei Monaten.
Die Medienprognose der Fed sieht bis Ende 2026 eine weitere Senkung um 50 Basispunkte auf 3,4 % vor. Dies bleibt über der neuen Einschätzung des neutralen Zinssatzes von 3 %. Die Fed hat damit in diesem Jahr die Zinsen um insgesamt einen Prozentpunkt gesenkt.
Im September wurde noch ein ganzer Prozentpunkt an Zinssenkungen für 2025 und 50 Basispunkte für 2026 erwartet. Diese Einschätzungen wurden durch die Annahme getrieben, dass die Inflation sinkt und der Arbeitsmarkt schwächer werden könnte, was bislang nicht so eingetreten ist.
Konkret zeigen die neuen Projektionen, dass zehn von 19 Entscheidungsträgern annehmen, dass der Leitzins Ende nächsten Jahres bei einem Median von 3,9 % liegen wird.