Die US-Notenbank Fed hat Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September bekräftigt. Analysten und Investoren reagieren optimistisch auf das Ergebnis der Sitzung am Mittwoch sowie die erklärenden Worte von Fed-Chef Jerome Powell.
Ronald Temple, Chefstratege bei Lazard, betonte, dass die Fed deutliche Signale für eine Zinssenkung im September gegeben habe. Powell selbst bestätigte, dass eine Zinssenkung im September durchaus möglich sei. Allerdings verwies er darauf, dass der Zeitpunkt und die Entscheidung letztlich von der Gesamtheit der bis dahin verfügbaren Daten abhingen.
Dieser datengetriebene Ansatz betont, dass trotz der Marktvermutungen von einer Unvermeidlichkeit weiter keine feste Zusage vorliege. „Sicher ist ein Begriff, den wir in unserem Geschäft nicht verwenden“, kommentierte Powell während der Pressekonferenz zur Juli-Sitzung. Man müsse alle verfügbaren Informationen berücksichtigen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werde.
Besonders bemerkenswert ist die Reaktion des Marktes: Der Nasdaq Composite sprang nach Powells Äußerungen um 3 % in die Höhe, bevor er schließlich einen Tagesgewinn von 2,6 % verbuchte. Powell erklärte, dass die Wirtschaft sich einem Punkt nähere, an dem es angemessen sei, den Leitzins zu senken. Dies wurde auch in einer gelockerten Formulierung der Fed-Politiker widergespiegelt, welche auf „weitere Fortschritte“ bei der Inflationsbekämpfung hindeutet. Wall Street interpretierte dies enthusiastisch.
Sollten weiterhin ermutigende Anzeichen einer abkühlenden Inflation, robustem Wachstum und eines widerstandsfähigen Arbeitsmarktes bestehen, werde die Fed eine Zinssenkung im September in Erwägung ziehen, so Powell. Gleichzeitig warnte er jedoch, dass hartnäckige Preisdrucke die Fed zu anderen Überlegungen zwingen könnten.
Der Markt scheint jedoch keine Zweifel zu hegen: Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen im September unverändert bleiben, bei 0 %.
Es scheint, als stehe einer geldpolitischen Lockerung nichts mehr im Wege.