Die Federal Reserve hat am Mittwoch zum dritten Mal in Folge den Leitzins gekürzt und nun in einer Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent festgelegt. Neben dieser Zinsentscheidung wurde auch neue Orientierung in der Erklärung geliefert. Im Gegensatz zum November-Dokument geht es nun um 'Das Ausmaß und den Zeitpunkt' weiterer Anpassungen, nicht nur um den Zeitpunkt allein. Dies deutet darauf hin, dass Entscheidungsträger der Ansicht sind, dass die restriktive Geldpolitik der Fed länger bestehen bleiben könnte als zuvor angenommen. Untermauert wird diese Einschätzung durch aktualisierte Wirtschafts- und Zinsprognosen im Bericht 'Summary of Economic Projections'. Der durchschnittliche Entscheider erwartet nun ein leicht höheres BIP-Wachstum, eine erhöhte Inflation sowie leicht geringere Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den September-Prognosen für die kommenden zwei bis drei Jahre. In einem weiteren, falkenhafteren Signal wurde die Einschätzung des neutralen Zinssatzes leicht auf drei Prozent angehoben, nach 2,9 Prozent in der September-Projektion. Eine der auffälligsten Änderungen betrifft die Erwartungen an die angemessenen Zinspfade. Der mittlere Entscheider im FOMC rechnet nun mit zwei Zinssenkungen im Jahr 2025 und zwei weiteren im Jahr 2026, gefolgt von einer weiteren Senkung im Jahr 2027. Im Vergleich zu den vorherigen Prognosen sind das insgesamt nur eine Senkung weniger über den gesamten Projektionszeitraum, allerdings erwartet man eine deutlich langsamere Reduzierung. Auf der Pressekonferenz von Vorsitzendem Jay Powell werden weitere Hinweise auf den zukünftigen Zinspfad der Fed erwartet.