18. September, 2024

Reichtum

Fed-Senkung: Ein Wendepunkt für die Finanzplanung

Fed-Senkung: Ein Wendepunkt für die Finanzplanung

Eine bevorstehende Zinssenkung durch die US-Notenbank, die Federal Reserve (Fed), könnte einen merklichen Einfluss auf Festgeldkonten und hochverzinsliche Sparkonten haben. Während diese derzeit Zinssätze von über 5 % bieten, wird erwartet, dass sie nach einer Zinssenkung auf etwa 4 % zurückgehen und zumindest für das nächste Jahr über der Inflationsrate bleiben. Diese Konten bleiben daher eine verlässliche Option für Notfallfonds oder kurzfristige Ausgaben.

Die erwartete Maßnahme der Fed eröffnet auch neue Chancen für langfristige finanzielle Entscheidungen. Laut Preston D. Cherry, Gründer und Präsident von Concurrent Financial Planning, könnte dies der ideale Zeitpunkt sein, Bargeld von hochverzinslichen Sparkonten in langfristige Anleihen umzuschichten. Solche Anleihen könnten höhere Erträge für Lebenshaltungs- und Rentenportfolios sichern.

Seit 2022 waren Bankkonten aufgrund der steigenden Kurzfristzinsen der Fed attraktiver als Anleihen. Diese Dynamik ist jedoch im Wandel begriffen. Besonders für Anleger, die sich auf ihren Ruhestand vorbereiten und ihre Ersparnisse angesichts der Marktvolatilität neu balancieren möchten, bietet sich jetzt die Gelegenheit, Anleihen zu attraktiven Konditionen zu kaufen.

Die optimalen Renditen aus Anleihen oder Fonds erzielt man, wenn man diese zu Zeiten hoher Zinsen kauft, die bald sinken werden. Sobald die Zinsen zurückgehen, steigt der Marktwert der Anleihen, wodurch Anleger von den steigenden Preisen profitieren können.

Des Weiteren betont Greg McBride, Chef-Finanzanalyst bei Bankrate.com, dass Anleger mit ausreichend Liquidität und ohne kurzfristigen Geldbedarf jetzt Anleihen mit langfristiger Rendite in Betracht ziehen sollten. Dies könnte eine vorhersehbare Einkommensquelle bieten, selbst wenn kurzfristige Renditen nach Zinssenkungen schneller fallen.

Eine Strategie zur Einnahmensicherung bei sinkenden Zinssätzen ist der Aufbau einer sogenannten "Anleihen- oder Festgeld-Leiter" mit gestaffelten Fälligkeiten, anstatt das gesamte Geld in einer einzigen Anlageform zu binden. Solche Taktiken sorgen für ein regelmäßiges Einkommen und Zugang zu Kapital.

Die meisten 401(k)-Investoren setzen auf Anleihefonds für ihre festverzinslichen Portfolios, die breit diversifiziert und in hochwertige Anleihen mit mittlerer Laufzeit investiert sind. Wer selbst in einzelne Anleihen investieren möchte, hat dazu viele Möglichkeiten, beispielsweise über Anbieter wie Fidelity.

Ein Beispiel für eine umfassende Anlagestrategie bietet der Vanguard Total Bond Market ETF, der eine breite Palette von Unternehmens-, Staats- und internationalen Dollar-Anleihen umfasst. Bei einer aktuellen Jahresrendite von 4,94 % könnte dieser Fonds eine solide Ergänzung für langfristige Investitionsziele sein.

Allerdings raten viele Finanzberater zu Umsicht und vermeiden überstürzte Maßnahmen vor der Fed-Entscheidung. Zwar hat die Inflation nachgelassen, doch gemäß Peter J. Klein, Chef-Anlageberater und Gründer von ALINE Wealth, wird sie nicht drastisch weiter sinken, was bedeutet, dass die Zinsen nach einer eventuellen Senkung wahrscheinlich stabil bleiben.

Für Anleger, insbesondere jene nahe an oder im Ruhestand, bleiben liquide, inflationsgeschützte Bankkonten eine sichere Wette. Bargeld behält seinen nominalen Wert und bietet in volatilen Zeiten eine sorgenfreie Option.