Die US-Notenbank Federal Reserve hat beschlossen, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu senken. Diese Entscheidung fiel im Rahmen ihrer zweitägigen Sitzung des Federal Open Market Committee einstimmig. Die Zinsen liegen nun im Bereich von 4,50% bis 4,75%, was von den Marktteilnehmern im Vorfeld erwartet wurde. Die Fed begründete ihren Schritt mit einer allgemein abgeschwächten Arbeitsmarktlage und einer Inflation, die sich dem Ziel von 2% annähert. Die wirtschaftliche Aktivität entwickelt sich weiterhin auf solidem Niveau.
Die Anleihenmärkte reagierten mit einem Anstieg der Renditen für US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit auf 4,353%, während die zweijährigen Anleihen auf 4,2347% kletterten. Auf den Währungsmärkten machte der Dollar Verluste wett und der Euro legte um 0,48% zu.
Experten aus der Finanzwelt zeigten sich für die nächsten Monate vorsichtig optimistisch. Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management, bemerkt, dass die Zinsentscheidung das wirtschaftliche Gleichgewicht der USA weder entscheidend stört noch verbessert und erhofft sich eine behutsamere zukünftige Zinspolitik. Ryan Detrick vom Carson Group erwartet eine weitere Zinssenkung im Dezember, falls sich die positive Inflationsentwicklung fortsetzt, weist aber auch auf die Risiken des schleppenden Arbeitsmarktes hin.
Helen Given von Monex USA spricht von einer vorsichtigen Entscheidung der Fed, die wenig Anhaltspunkte für die nächsten Schritte im Dezember bietet. Jerome Powells anstehende Pressekonferenz könnte möglicherweise mehr Klarheit schaffen, doch rechnen die Märkte mit einer betont datengestützten Fortführung der Fed-Politik.