20. Dezember, 2024

Wirtschaft

Fed senkt Zinsen: Ein Balanceakt auf globalem Parkett

Fed senkt Zinsen: Ein Balanceakt auf globalem Parkett

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwochnachmittag die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Überraschenderweise zeichnete sich jedoch ein langsamerer geldpolitischer Kurs ab, als von Investoren erwartet. Für das Jahr 2025 sind lediglich zwei weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Diese Ankündigung führte zu einer Stärkung des US-Dollars, während die breiteren Märkte aufgrund der Neuigkeit nachgaben.

Thierry Wizman, Stratege für globale Devisen und Zinssätze bei Macquarie, teilte im Morning Brief seine Einschätzungen zur Entwicklung des Dollars mit. Nach Wizmans Ansicht präsentiert sich die Fed derzeit "restriktiver" angesichts potenzieller Inflationsrisiken vor der bevorstehenden Trump-Regierung. Neben dem Einfluss der Fed gestalte sich die Geldpolitik anderer Zentralbanken deutlich expansiver: So plant die EZB weitere Zinssenkungen, die Bank of Canada agiert bereits aggressiv mit Zinssenkungen, die Bank of Japan zögert mit Zinserhöhungen und die Bank of England hält an ihrem aktuellen Zinssatz fest.

Wizman erklärt, während die Fed restriktiver werde, verfolgten alle anderen großen Zentralbanken einen expansiveren Kurs. Diese Haltung der ausländischen Zentralbanken spiegle die potenziell desinflationären Auswirkungen der vorgeschlagenen Zollmaßnahmen der Trump-Regierung auf ihre Volkswirtschaften wider.

Hinsichtlich der Marktimplikationen stellte Wizman fest, dass ein starker Dollar die Anleiherenditen senken könnte, da er eine gewisse Desinflation in den USA fördert. Außerdem könnte dies Investoren dazu bewegen, von US-Aktien auf ausländische Papiere umzuschichten, da die unterschiedlichen geldpolitischen Ansätze potenziell die Aktienmärkte im Ausland unterstützen könnten.