Erneut hat die US-Notenbank, die Federal Reserve, ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, womit er nun in einem Korridor von 4,5% bis 4,75% liegt. Dies ist die zweite Senkung seit Februar 2020. Die Entscheidung fiel nach einer zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses in Washington, die aufgrund der US-Präsidentschaftswahlen am Dienstag verschoben wurde. In ihrer Stellungnahme deutete die Notenbank an, dass sie in zukünftigen Prognosen ein besonderes Augenmerk auf den zuletzt leicht gestiegenen Inflationsdruck legen werde.
Die Fed hob hervor, dass es Fortschritte bei der Rückkehr zur Zielinflationsrate von 2% gegeben habe, entfernte jedoch den Hinweis auf ein gesteigertes Vertrauen, dieses Ziel zu erreichen. „Aktuelle Indikatoren deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität weiterhin ein solides Tempo aufweist“, so die Fed. Die Arbeitsmarktsituation habe sich etwas entspannt, wobei die Arbeitslosenrate gestiegen, aber immer noch niedrig sei. Zudem sei die Inflation auf dem Weg zum 2%-Ziel, aber weiterhin erhöht.
Auf den Finanzmärkten reagierten die US-Aktien zurückhaltend auf die Bekanntgabe der Zinssenkung. Der S&P 500 verzeichnete einen leichten Anstieg von 34 Punkten, der Nasdaq legte 252 Punkte zu, während der Dow um 20 Punkte stieg. Der Zinssatz für 10-jährige US-Staatsanleihen blieb unverändert bei 4,361%.
Der nächste Zinsentscheid der Fed steht im Dezember an, begleitet von neuen Wachstums- und Inflationsprognosen für die kommenden zwei Jahre. Analysten hatten kürzlich darauf hingewiesen, dass sich der Arbeitsmarkt im vergangenen Monat schwächer als erwartet entwickelt hat, nicht zuletzt bedingt durch Umwelteinflüsse in Florida und den Südosten der USA sowie den Streik beim Flugzeugbauer Boeing.