In einer jüngst gehaltenen Rede betonte Susan Collins, Präsidentin der Boston Federal Reserve, dass ein langsamer Ansatz bei der Anpassung der Zinssätze aktuell angemessen sei, angesichts der erheblichen Unsicherheiten der US-amerikanischen Wirtschaftsaussichten. Ihre Kollegen aus anderen Reservebanken sowie die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman unterstützten diese Ansicht. Collins hob hervor, dass die Geldpolitik der Fed gut aufgestellt sei, um sich an die sich entwickelnden Bedingungen anzupassen. Dabei sei es im Bereich des Möglichen, die Zinssätze länger auf dem aktuellen Niveau zu halten, sollte es keinen weiteren nennenswerten Fortschritt bei der Bekämpfung der Inflation geben. Das bevorzugte Inflationsmaß der Fed stieg um 2,4% im Jahresvergleich bis November, wobei der Anstieg ohne Lebensmittel und Energie bei 2,8% lag, was jeweils über dem Ziel von 2% der Zentralbank liegt. Darüber hinaus äußerte Collins, dass die Wirtschaft sich in einer stabilen Lage befinde, warnte jedoch, dass der Fortschritt bei der Senkung der Inflation möglicherweise langsamer als zuvor erwartet sein wird. Die kommenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen der neuen Trump-Administration sowie eines republikanisch kontrollierten Kongresses könnten ebenfalls Einfluss auf die Wirtschaft haben, obwohl es noch zu früh sei, um genau abzuschätzen, welche Auswirkungen diese haben werden. Michelle Bowman hob hervor, dass die fortbestehenden Inflationsrisiken eine behutsamere und allmählichere Anpassung der Zinspolitik rechtfertigen. Sie hatte bei der letzten Abstimmung für eine Zinssenkung gestimmt, erklärte jedoch auch, dass sie ebenfalls die Beibehaltung der aktuellen Zinsen hätte unterstützen können. Der Präsident der Kansas City Fed, Jeff Schmid, bemerkte, dass die Zinssätze möglicherweise schon nahe einem Niveau seien, das weder die Wirtschaft ankurbelt noch verlangsamt. Sowohl er als auch Collins sind dieses Jahr stimmberechtigt. Patrick Harker, Präsident der Philadelphia Fed, verkündete am Donnerstag, dass er bereit sei, weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 zu unterstützen. Jedoch würde das Timing dieser Entscheidungen stark von den kommenden Wirtschaftsdaten abhängen.