Die jüngsten Spekulationen in der Analystengemeinde von Wall Street deuten darauf hin, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) möglicherweise bald eine Pause bei den Zinssenkungen einlegen könnte. Dies wird von der breiten Erwartung begleitet, dass bei der bevorstehenden Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) eine Zinssenkung um 25 Basispunkte nahezu sicher ist. Doch die Aussichten für das neue Jahr sind unklar.
Der aktuelle Wirtschaftsausblick zeigt sich widerstandsfähig, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese Zinssenkung die letzte für eine Weile sein könnte. Laut der Projektion der Atlanta Fed wird ein jährliches Wirtschaftswachstum von 3,3 % im vierten Quartal erwartet. In Kombination mit einer zuletzt rückläufigen Inflation könnte dies laut Yardeni Research bedeuten, dass weitere Zinssenkungen negative Effekte haben könnten.
Jan Hatzius, führender Ökonom von Goldman Sachs, hebt hervor, dass die Dezember-Sitzung signalisieren könnte, dass das FOMC die Geschwindigkeit der Zinssenkungen verlangsamen wird. Infolgedessen entfernte er die Erwartung einer Zinssenkung im Januar aus seiner Prognose und geht davon aus, dass lediglich zwei weitere Senkungen um 25 Basispunkte im Jahr 2025 erfolgen werden.
Interessanterweise spekuliert Torsten Sløk, Chefökonom bei Apollo, darauf, dass die Fed im nächsten Jahr möglicherweise sogar die Zinsen anheben könnte, sollte die Inflation unerwartet anziehen. Seine Einschätzung basiert auf jüngsten Inflationszahlen, die eine Stagnation des Rückgangs aufzeigen und auf ein mögliches Wiederaufleben ähnlich den 1970er Jahren hinweisen.