Die US-Notenbank hat eine bedeutende Anpassung ihres Zinspolitikinstruments vorgenommen, indem sie den Zinssatz für ihr Reverse-Repo-Geschäft drastischer gesenkt hat als den Leitzins. Der neue Reverse-Repo-Zinssatz liegt nun bei 4,25%, während der Zielkorridor für den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25% bis 4,5% ermäßigt wurde.
Ökonomen deuten diese erwartete Entscheidung der Fed als Versuch, überschüssige Liquidität aus dem Finanzsystem abzuziehen. Die Fed zahlt Zinsen auf ihr Übernacht-Repo-Geschäft, was Geldmarktfonds und anderen die Möglichkeit bietet, überschüssige Gelder sicher und besichert bei der Zentralbank zu parken. Dieser Satz dient als weiche Untergrenze für alle kurzfristigen Zinssätze.
Mit der Anpassung bewegt sich der Zinssatz für bankenvergebene Zinsen nun auf 4,4% von zuvor 4,65%. Diese Feinjustierung der Fed soll die Kontrolle über den Leitzinskorridor sicherstellen und könnte das Reverse-Repo-Geschäft weniger attraktiv machen, was die Teilnehmer dazu ermutigen könnte, sich nach rentableren Anlagemöglichkeiten umzusehen.
Seit Frühjahr 2022 hat das Reverse-Repo-Geschäft von einem unbedeutenden Gebrauch zu einem Spitzenwert von 2,6 Billionen Dollar Ende 2022 zugenommen, fiel inzwischen jedoch aufgrund der Reduzierung der Fed-Bilanz allmählich zurück. Die Senkung der Reverse-Repo-Bestände könnte bedeuten, dass gleichzeitige Bemühungen zur Schrumpfung der Fed-Investitionen Reserven der Banken beeinträchtigen könnten, was das finale Stadium der Rückführung pandemischer Marktunterstützung bedeuten könnte.
Während Finanzmärkte einen Stopppunkt im Mai erwarten, bleibt Unsicherheit hinsichtlich des Endspiels für den Rückgang der Fed-Bilanz bestehen. Die Vereinigung von Geldabflüssen aus diesem Instrument mit zu erwartender Marktvolatilität zum Jahresende und staatlichen Finanzierungsproblemen im nächsten Jahr könnte diesen Prozess beeinflussen.