10. Januar, 2025

Wirtschaft

Fed-Kandidatin Michelle Bowman und ihre Vision einer pragmatischen Geldpolitik

Fed-Kandidatin Michelle Bowman und ihre Vision einer pragmatischen Geldpolitik

Federal Reserve Gouverneurin Michelle Bowman hat sich kürzlich zur letzten Zinssenkung der US-Zentralbank geäußert und diese als abschließenden Schritt in der Neuausrichtung der Geldpolitik bezeichnet. Mit Blick auf die steigenden Inflationsrisiken plädiert sie für einen behutsamen Kurs.

In einer Rede vor der California Bankers Association betonte Bowman die Wichtigkeit, künftige Maßnahmen der neuen Regierung nicht vorzugreifen. Es sei entscheidend, neue wirtschaftliche Entwicklungen, den Arbeitsmarkt und die Inflation genau zu beobachten und zu verstehen.

Mit Bowmans Äußerungen rückt sie zunehmend in den Fokus als mögliche Nachfolgerin von Michael Barr, der als Fed-Vizevorsitzender der Aufsicht zurücktritt. Die von Donald Trump nominierte Bowman hebt sich dabei mit einer kritischeren Haltung gegenüber Barr ab, von dem sie eine weniger strenge Regulierungsstrategie erwartet.

Bowman plädiert für eine kooperative Regulierungspolitik zwischen Banken und Aufsichtsbehörden, die auf gemeinsame Ziele einer stabilen und sicheren Bankenlandschaft abzielt. Ihre hartnäckige Haltung in Sachen Inflation lässt darauf schließen, dass sie die Gefahren einer aufgeheizten Wirtschaft ernst nimmt und einen bedachten Ansatz bei der Politikgestaltung bevorzugt.

Mit Blick auf die jüngsten Marktbewegungen, darunter steigende Aktienpreise und die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe, unterstreicht sie die Notwendigkeit eines vorsichtigen Politikkurses. Bereits im September brachte Bowman als erste Fed-Gouverneurin seit 2005 ihre abweichende Meinung zum Ausdruck, indem sie der Ansicht war, dass eine drastische Reduzierung der kurzfristigen Kreditkosten nicht nötig sei.